Wie ihr vielleicht gemerkt habt, haben sich in letzter Zeit die von mir gelesenen Genres etwas ausgebreitet. Das liegt daran, dass ich beschlossen habe, außerhalb meiner Genre-Komfortzone zu lesen! Anstatt YA-Dystopien, Science Fiction oder klassische Belletristik habe ich mich vorgewagt in unbekannte Gefilde. Thriller, Erzählbände oder Literatur aus dem asiatischen Raum, die ja ihre ganz eigene Sprache mitbringt – alles war dabei. Durch einige Bücher habe ich mich gequält, aber größtenteils hatte ich doch riesigen Spaß und habe durch die neuen Genres meinen Horizont etwas erweitern können. Sind bei mir noch vor einem halben Jahr keine Bücher deutscher Autoren auf den Tisch gekommen (Ich kannte da noch keinen einzigen guten deutschen Autor und habe schlechthin angenommen, es gäbe keinen), quillt mein Regal mittlerweile fast über vor interessanten und spannenden Werken deutscher Autoren, oft Erstlingswerke – und bisher bin ich durchweg begeistert, wie weit das literarische Feld außerhalb meiner „Scheuklappen“ doch mit tollen Büchern gepflastert ist.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, und so habe ich für mich herausgefunden, dass die klassischen Whodunit-Storys wohl einfach nichts für mich sind. Mordgeschichten und Krimis waren immer und bleiben wohl auch weiterhin ein No-Go für mich. Dafür habe ich tolle Bücher aus anderen, mir bisher verschlossenen Genres entdeckt, beispielsweise die Erzählung bzw. Kurzgeschichte. Konnte ich bisher nicht viel damit anfangen, haben mich Erzählbände wie der Self-Publishing Titel „Von Verwandlungen“ von Victoria Hohmann doch sehr begeistern können und es war erfrischend, sich für kurze Momente in eine völlig unbekannte Welt zu begeben und schwupp, landet man auch schon in der nächsten, weil die Kurzgeschichte zu Ende ist.
Was waren die bisherigen Highlights des Genre-Experiments?
Toll waren auf jeden Fall die Shakespeare-Neuinterpretationen aus dem KNAUS Verlag. Hier hat mich besonders „Shylock“ überzeugt, das mit Witz und bissigem Charme überzeugen konnte. Zum Thema „Literatur aus Deutschland“ habe ich einige Werke mittlerweile ins Herz geschlossen, vor allem oben bereits genannten Erzählband „Von Verwandlungen“, aber auch „Haus für eine Person“ von Barbara Kenneweg oder auch Jakob Heins Werk „Vielleicht ist es sogar schön“. So tolle Bücher! <3 Weiterhin begeistern oder auf jeden Fall überzeugen konnten mich Larry Browns umfangreiches Buch „Fay“, das eine völlig andere Schiene bedient, als ich es von meinen Büchern gewohnt bin. Am meisten überrascht haben mich aber die Werke aus der asiatischen Ecke, die mich mit ihrem ganz eigenen Sprachgefühl völlig überrumpelt haben. Zum Einen haben wir meinen Juni-Liebling „Sehende Hände“ von Bi Feiyu, den ich extra langsam lesen musste und mich zu Pausen gezwungen habe, weil ich jedes einzelne Wort aufsaugen und mich in der komplexen Geschichte vieler verworrener Leben vertiefen wollte. Dann wären da noch Banana Yoshimotos „Moshi Moshi“, das mich mit seiner leisen Sprache und unaufgeregten Handlung auf gewisse Weise berührt hat, sodass mittlerweile bereits zwei weitere Werke von Banana bei mir eingezogen sind. Und last but not least hätten wir noch Kanae Minatos „Geständnisse“, das als Roman betitelt ist, aber meiner Meinung nach doch eher in Richtung Thriller geht und mich stellenweise schon von den Socken gehauen hat.
Welche Genres/Titel stehen jetzt noch an?
Mein kleines, persönliches Experiment „Lesen außerhalb der Komfortzone“ ist noch nicht vorbei! Ich habe noch einige Titel vor mir und noch weitere im Auge. Vielleicht traue ich mich ja sogar zukünftig in ein Gebiet, vor dem ich gewaltigen Respekt habe: Horror! Splatter und Gore sind ja in Ordnung, das kennt man ja schon zur Genüge von Darren Shan (wenn auch etwas cheesy, da ja die Jugend angesprochen werden soll), aber Horror und Psychothriller sind ja ein anderes Paar Schuhe. Mal schauen, wie weit ich mich meinem literarischen Horizont zuliebe wage. Rezensionen und weitere Berichte werden folgen! 😉
Welche Bücher spezieller Genres könnt ihr mir empfehlen? Ich freue mich auf eure Tipps!
Hallo 🙂 Ich finde es wirklich cool, das du so etwas mal ausprobiert hast! Von deutschen Autoren nehme ebenfalls öfters Abstand. Es gibt nur ganz wenige, die mich bisher überzeugen konnten. Dafür würde ich auch sehr gerne mehr von asiatischen Autoren lesen. Ich mag die ruhige Atmosphäre darin. // Grüße!
Hey!
Da hast du ja richtige Schätze entdeckt 🙂
Ich habe mir davon direkt mal ein paar auf der WuLi abgespeichert.
Moshi Moshi steht auch schon lange drauf.
Wenn man die Zeit mal dazu kaufen könnte…
Liebe Grüße,
Nicci
Huhu 🙂 Ich lese gerade Moshi Moshi und bin regelrecht verliebt in Yoshimoto-sans Schreibstil. Habe mir auch schon weitere Titel von ihr auf die Wunschliste gesetzt.
aaaww, freut mich, dass es dir gefällt! 🙂 ich hab bei tauschticket auch schon 2 weitere geordert, bin mal gespannt, wie die so werden. 🙂
Moin Martina,
there is no monotony at all – ist meine Antwort. Ich weiß nicht, ob Du es schon mal mit einem Blick auf die echte Welt versucht hast (Das Ende der Megamaschine oder Die Humusrevolution). See you on the other side. Dystopien fasse ich nur mit der Zange an. Was ist eine YA-Dystopie? Ecosia erklärts nicht auf der ersten Seite.
All cannons fire
Ernest
Hallo Ernest,
YA steht für Young Adult, sorry, das hätte ich definieren sollen!