Dieser Post ist ursprünglich im September 2017 erschienen und ich fand es interessant zu sehen, wie sehr sich meine Lesemarotten geändert haben. Wollen wir doch mal einen Blick drauf werfen…
Nachdem ich vor einer Weile bei Read Pack Blog einen Post zu Lesemarotten bzw. Lesegewohnheiten gelesen habe, bin ich doch direkt in mich gegangen und hab darüber nachgedacht, was ICH denn so für Marotten habe, wenn es ums Lesen und um Bücher geht. Die Antwort: einige! Diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Ich nehme bei gebundenen Büchern zum Lesen den Schutzumschlag ab.
Immer, wenn ich ein Buch lesen möchte, das einen Schutzumschlag hat, nehme ich diesen zum Lesen wie ein rohes Ei ab. Damit bloß nichts dran kommt oder er gar reißt! Wie das gebundene Buch ohne Schutzumschlag nach der Lektüre aussieht, ist mir dagegen relativ egal – es kommt ja sowieso wieder der Umschlag drüber. Und da es in meinerm Rucksack auch gern mal leicht schmuddelig zugeht, sehen die Bücher nach dem Lesen auch dementsprechend aus. Gut, dass der Schutzumschlag dann daheim liegt und das Buch dann im Regal trotzdem wie neu aussieht.
Das mache ich immer noch so. Wobei ich mittlerweile fast schon genervt bin, wenn ein Hardcover einen Schutzumschlag hat – so kann ja niemand sehen, was ich da Tolles lese. Ich bin daher ein riesiger Fan von Hardcovern, die ohne Schutzumschlag auskommen und das Cover einfach aufgedruckt haben. Die sehen nach der Lektüre plus Transport im Rucksack zwar nicht mehr so schön aus, aber ich mag das Gefühl einfach.
Ich liebe Lesebändchen (und Lesezeichen).
Nichts freut mich mehr als das Vorhhandensein eines Lesebändchens! Ich muss nicht lange überlegen, welches Lesezeichen zum Buch passt (huch, noch eine Lesemarotte) und muss auch nicht aufpassen, dass ich dieses beim Lesen unterwegs verliere. Daheim hat dann auch meine Mieze was von dem Bändchen, da wird dann gerne damit gespielt oder geknabbert. Für mehr Lesebändchen!
Ich kann nicht ohne bereit liegende Pagemarker lesen.
Wenn keine Pagemarker (von mir auch liebevoll “Tippis” genannt) neben dem Buch liegen, kann ich nicht lesen. Und ich meine wirklich, es geht nicht! Beim Gedanken, dass ich einen Knick in die Seite machen müsste, um ein tolles Zitat zu markieren, rollen sich mir die Zehennägel hoch. Deshalb habe ich zusätzlich zum Lesezeichen im Buch auch noch ein kleines Blöckchen mit Pagemarkern dabei, damit ich für jeden Fall gerüstet bin.
Mittlerweile ist es mir egal, ob ich Pagemarker da habe oder nicht, denn ich bin eine Eselsohrknickerin geworden (geschocktes Einatmen). Natürlich nur bei meinen eigenen Büchern! Wenn ich aber von vornherein weiß, dass ich das Buch weitergeben werde, lese ich ein wenig vorsichtiger und verwende Pagemarker.
Ich berechne meinen Lesefortschritt.
Vergesst Goodreads, ich muss während dem Lesen immer und überall berechnen, wie weit ich bin und wie viel Prozent oder Seiten ich noch vor mir habe. Leider klappt das mit dem Rechnen bei mir nicht so gut, ich sehe dann meistens so aus:
Dann kann es schon mal vorkommen, dass ich mitten im Lesen innehalte und zehn Minuten angestrengt vor mich hin starre, während ich gerade konzentriert versuche, zu rechnen.
Brichst du meinen Buchrücken, brech ich dir das Bein!
… Vielleicht etwas übertrieben, aber ich hasse nichts mehr als gebrochene Buchrücken bei Taschenbüchern. Diese werden immer sehr vorsichtig von mir gelesen und umso ärgerlicher ist es für mich, wenn ich eine Leserille produziere. Wenn ich mal ein Buch verleihen sollte (was selten geschieht), bin ich daher umso pingeliger, was gebrochene Buchrücken und Leserillen angeht.
Auch hier bin ich entspannter geworden. Nicht jede Leserille verursacht bei mir Schnappatmung. Gerade bei dickeren Taschenbüchern sind diese wohl kaum zu vermeiden. Krasse Ausnahme wäre natürlich ein verliehenes Taschenbuch, das rundgelesen wieder bei mir ankommt – es sei denn, es hat ohnehin nicht zu meinen Lieblingsbüchern gehört und wandert bald in die Bücherzelle.
Ich lese Rezensionen vor der Lektüre.
Ja, ich spoiler mich gelegentlich und lese bereits vor Beginn der Lektüre einige Reviews. Oft nicht nur einige, sondern viele. Ich mag vor dem Lesen schon wissen, was anderen Leuten nicht gefallen hat und auch, ob das Ende zufriedenstellend ist. Bei überwiegend schlechten Reviews denke ich mir “ohje”, bin aber umso eifriger, dann loszulesen, und all das Gute in dem Buch zu entdecken, was die große Herde anscheinend zu blind war zu finden.
Mittlerweile bin ich etwas kritischer. Wenn es bei einem Buch schlechte Reviews hagelt, hat das vermutlich einen Grund. Nichtsdestotrotz lasse ich mich gern zur Lektüre schlecht bewerteter Titel verleiten, ehe ich dann nach dem Lesen meist merke, dass die Rezensenten dann doch irgendwie recht hatten. Siehe den jüngsten Fall von „Emily Eternal“.
Gegen Ende des Buchs werde ich ungeduldig.
Sind die letzten 100 Seiten eines Buchs angebrochen, werde ich ganz nervös und das Buch muss schnellstmöglich beendet werden. Alle 10 Seiten kann man ein „noch 80!“ „noch 70!“ aus meiner Leseecke vernehmen. Das ist überhaupt nicht, weil ich es möglichst schnell „hinter mich“ bringen möchte, sondern geschieht auch bei Büchern, die ich wirklich gern gelesen habe und eigentlich jeden Absatz genießen möchte. Vielleicht ist es auch nur mein SUB, der unterschwellig mit mir kommuniziert und möchte, dass ich schnell fertig werde, um das nächste Buch ASAP anzufangen.
Tatsächlich habe ich mich in einigen der genannten Punkte selbst wiedergefunden: Ich habe immer und überall meine Pagemarker dabei – inzwischen sehen viele meiner Bücher kunterbunt aus, da ich auch gerne schöne Stellen dabei markiere.
Außerdem berechne ich auch gerne die noch fehlenden Seiten, und schätze, wie lange ich noch brauche..
Wirklich ein sehr interessanter Beitrag, bei dem man sich selbst genauer unter die Lupe nimmt!
Ich lasse ganz liebe Grüße da
Natascha 🙂
Ich mache auch manchmal Eselsohren, besonders wenn ich das Buch eh nicht so hübsch fand. Shame on me! 🙂