Überbewertete Fantasy basierend auf einer guten Idee, allerdings auch mit einem hingerotzten Ende.
Titel: A Darker Shade of Magic (Shades of Magic #1)
Autor: V.E. Schwab
Verlag: Titan Books
Inhalt: Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt. Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt. Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings erwartet sie eine Gegenleistung von ihm…
„You have a house if not a home“, she spat. „You have people who care for you if not about you. You may not have everything you want, but I’d wager you have everything you could ever need, and you have the audacity to claim it all forfeit because it is not love. […] Love doesn’t keep us from freezing to death, Kell, or starving, or being knifed for the coins in our pocket. Love doesn’t buy us anything, so be glad for what you have and who you have because you may want for things but you need for nothing.“
Hm. Wie beginnt man denn eine Rezension von einem Buch, das einem nicht gefallen hat? .. Also. Der Premise ist eigentlich ziemlich gut, die Ausführung hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Erst einmal wurde ungefähr 200 Seiten lang der Rahmen aufgebaut, die verschiedenen Parallelwelten beschrieben, die Charaktere eingeführt – woran an sich natürlich überhaupt nichts auszusetzen ist, da es wichtiger als alles andere ist, dass man ausgefleischte Charaktere hat – jedoch gibt es noch keinen roten Faden, keinen Story-Strang, der Interesse und Spannung erzeugt, es passiert also gelinde gesagt einfach nichts. Ungefähr ab 3/4 des Buches geht es dann endlich los.
Spoilerwarnung! (weiterscrollen für ein spoilerfreies Fazit) Die beiden Charaktere aus zwei verschiedenen Londons treffen aufeinander und ihre beiden Geschichten verzwirbeln sich. Der schwarze Stein muss zurück ins schwarze London gebracht werden, und Kell, unser Protagonist, wird nicht müde, über die Gefahren zu erzählen, die auf dem Weg liegen, da man alle vier Londons nacheinander aufsuchen muss, um ins schwarze London zu gelangen. Diese Gefahren werden innerhalb von maximal 70? Seiten alle aus dem Weg geräumt, es geht alles viel zu schnell und zu komfortabel, als würden alle Sterne auf ihrer Seite stehen. Dann gibt es noch die magischen Banne, die verhindern, dass etwas in oder aus dem schwarzen London gelangt. Trotzdem hat Kell eine blendende Idee, den Stein zurückzubringen, die auch tadellos funktioniert – innerhalb eines Paragraphs ist der Stein weg! Wirklich, ich musste am Ende der Seite innehalten, weil ich dachte, ich hätte verpasst, wie der Stein zurückbefordert wurde, aber nein, ich musste drei mal schauen, der schwierigste Teil des gesamten Unterfangens wurde innerhalb von zwei Sätzen abgefrühstückt. Das hat mich sehr enttäuscht, da mir die Erzählsprache und auch die ganzen Parallelwelten sehr gefallen haben, aber bei so einem Letdown im ersten Band von dreien fühle ich mich nicht sonderlich dazu aufgefordert, nach den Folgebänden zu greifen.
Spoilerfreies Fazit: Sehr coole Idee, schöne Erzählsprache, leider hat das Buch aufgrund der Tatsache, dass alles erst seeehr langsam (bzw. gar nicht) und gegen 3/4 des Buches ziemlich gehetzt passiert, eher nicht so gut abgeschnitten bei mir. Die Teaser am Ende des Buches auf die Ideen, die in den Folgebänden aufgegriffen werden, reizen mich absolut nicht, der Plot in diesem Band war eher „meh“ umgesetzt, ich werde diese Trilogie also nicht zu Ende lesen. Deshalb gibt es für mich nur 2/5 Sternen.
V. E. Schwab, "A darker shade of magic", Titan Books, ISBN: 9781783295401.