Hallo ihr Lieben!
Seien wir mal ehrlich: Der Januar war Mist. Ich habe viele, viele Instagram Storys gesehen, wo Leute sich über den tollen Jahresstart beschweren. Und ich bin gleich mittendrin: Seit Anfang/Mitte Dezember plagt mich ein Hexenschuss, der trotz aller ausprobierter Mittelchen und Tipps (Wärme. Bewegung, Yoga, Schmerzmittel, Spritzen – mein Kirschkernkissen ist mittlerweile mit mir verwachsen) immer schlimmer statt besser wird. Ich weiß auch nicht. Deshalb bin ich sehr froh, dass dieser Monat des Schmerzes nun ein Ende hat und im Februar die Sterne hoffentlich besser stehen. 🙂 Richtig froh bin ich auch, dass ich das Lesen trotzdem nicht vernachlässigt und direkt zehn Bücher verschlungen habe! Während die meisten dieser Bücher durchschnittlich waren oder ich mir keine wirkliche Meinung bilden kann (da wären „Rote Blüten“, „Dialoge mit mir selbst“ und „The Plus One“), waren auch echte Highlights dabei („Cat Person“ und „Das Wasser am Hals“).
Gelesen im Januar
- Yu Miri, Tokyo Ueno Station 3,5/5
- Ben Guterson, The Winterhouse Mysteries 5/5
- Yoshiharu Tsuge, Rote Blüten 2,5/5
- Zoe Gilbert, Nebelinsel 4/5
- Sarah Archer, The Plus One 2,5/5
- Kristen Roupenian, Cat Person 4/5
- Kabi Nagata, Dialoge mit mir selbst 3/5
- Paul Bartsch, Das Wasser am Hals 4/5
- Que Du Luu, Im Jahr des Affen 3,5/5
- Banana Yoshimoto, Mein Körper weiß alles 4/5
Eine bunte Mischung! Vom Jugendbuch bis zum Manga ist wieder alles dabei. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir aber „Im Jahr des Affen“, das die Geschichte von Mini (eigentlich Minh Thi) erzählt, die mit ihrem Vater aus Vietnam nach Deutschland geflüchtet ist, als sie noch sehr klein war, und die bisher in ihrem Leben keine Verbindung zu ihrer Herkunft hat. Sie isst mit der Gabel und kann nurmehr ein paar Brocken chinesisch. Doch als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, ändert sich alles. In diesem Buch habe ich viel über die chinesische Kultur und auch über die Situation der Flüchtlinge im Vietnamkrieg gelernt. Obwohl das Buch wie eine Teenie-Schnulze anfing und ich es deshalb auf Seite gelegt habe, bin ich froh, dass ich es dann doch noch gelesen habe.
Was macht der SUB?
Auch 2020 möchte ich mehr Backlist lesen. Dieser Vorsatz macht jetzt auch noch viel mehr Sinn, da meine Bücherregale voll sind. Also wirklich voll voll. Und das, obwohl ich regelmäßig ausmiste. Also, Vorsätze für dieses Jahr: weniger Bücher kaufen/tauschen/aus der Bücherzelle, sondern lesen, was da ist. Dafür mache ich auch diesmal beim NovelKnight Beat the Backlist Bingo mit. Der Januar hat direkt gut angefangen und ich konnte direkt zwei Bücher abhaken:
- Own Voices Author: Que Du Luu, Im Jahr des Affen
- Written before 2010: Banana Yoshimoto, Mein Körper weiß alles
Neu im Bücherregal
Haha, ihr werdet staunen! Nur drei Bücher sind im Januar bei mir eingezogen… – halt, stopp, nein, es sind fünf. Gestern haben mich doch tatsächlich noch zwei erreicht. Und die sind deshalb auch nicht auf dem Foto. Es handelt sich um „Die Siliziuminsel“ von Quifan Chen und ein Arbeitsexemplar von Ingrid Fetell Lees „Joyful“. Letzteres habe ich aber nicht bewusst angefragt, sondern es erreichte mich überraschend und ehrlich gesagt, weiß ich noch nicht so ganz, ob das mein Ding ist (sorry!), und ob das dann hier überhaupt zählt. 😀 Jedenfalls war ich bisher sehr artig bezüglich meiner Vorsätze und habe auch die drei neuen Bücher direkt gelesen. Whoop whoop! Und da ich mich sehr auf „Die Siliziuminsel“ freue, lege ich damit vermutlich auch direkt los.
Angelesen
Tjaaa, obwohl ich ein Buch von meinem „angelesen“-Stapel beendet habe („Im Jahr des Affen“), habe ich die anderen wartenden Bücher nicht angefasst. Philip Pullmans neuester Schmöker liegt unangetastet seit Oktober auf dem Schrank und staubt ein. Vielleicht ein Vorsatz für Februar? Zudem habe ich den wunderschönen, dicken Band „Die Kunst der Illusion“ von Matthew L Tompkins begonnen, der einen wunderbaren Querschnitt durch die Geschichte der Magie und Bühnenzauberer bietet. Ich bin erst auf Seite ~50, aber ich habe mir schon viele der Fotos, Illustrationen und Plakate angeschaut und freue mich auf den Rest des Buches!
Komorebi Book Club
Vor einer Weile habe ich auf Instagram den wunderbaren Komorebi Book Club entdeckt, der auch ausschließlich der japanischen Literatur widmet. ❤️ An dieser Stelle möchte ich euch ein wenig über das Dezember-Buch erzählen (da das Januar-Buch, Sayaka Muratas „Die Ladenhüterin“, vermutlich bereits einige gelesen haben):
In Yu Miris „Tokyo Ueno Station“ geht es um den obdachlosen Kazu, der im Park an der Ueno Station sein Lager aufgeschlagen hat und sich an vergangene Tage erinnert, an denen er sieben Tage die Woche fast ohne Unterbrechung für seine Familie gearbeitet hat – für mehr als 20 Jahre. Dafür konnte er seine Frau und seine Kinder nur alle Jubeljahre sehen und nicht mitverfolgen, wie sie aufwuchsen. Bis sein Sohn stirbt, ist ihm auch nie wirklich bewusst, was ihm all die Jahre gefehlt hat. Und dann ist es zu spät… Melancholisch und sehr poetisch erzählt!
Und sonst so?
Im Januar habe ich angefangen, „The Orville“ zu schauen – und dabei schlimmen Klamauk erwartet! Eigentlich wollte ich nur mal in die erste Folge der stark an Star Trek angelehnten Serie reinschauen, bin dann aber hängen geblieben, weil es doch ernster war als erwartet und einen tollen Humor hat.
Im Kino gab’s dann noch den neuen Film der „Your Name“-Macher – „Weathering with you“ – der wieder groß beworben wurde. Er lief nur ab zwei Tagen in ausgewählten Kinos und der Saal war auch wieder pickepackevoll. Es geht um ein „Sonnenscheinmädchen“, das während einer schlimmen Regenzeit quer durch Tokyo für Menschen betet und damit wenigstens für kurze Zeit die Sonne beschwören kann. Drum herum gesponnen ist noch die Geschichte eines Jungen, der von Zuhause ausgerissen ist und sich nun mit einem Gelegenheitsjob bei einem Käseblatt durchschlägt. Emotional hat er mich leider überhaupt nicht abgeholt (während dem Freund die Tränen liefen), obwohl die Geschichte schön war und natürlich auch toll gezeichnet.