Der Lockdown hat uns immer noch im Griff und auch nach einigen Lockerungen würde ich mal behaupten, dass unser Alltag immer noch sehr eingeschränkt ist. Nach gut zwei Monaten im Home Office fällt mir hier wirklich die Decke auf den Kopf und mein Rückzugsort existiert nicht mehr wirklich. Zum Glück habe ich noch regalweise Bücher und der Fluss an neuen, die dazu kommen, hört auch in diesen Zeiten (oder eher: aufgrund dieser Zeiten!) nicht auf. Im April hatte ich eine kleine Leseflaute, die ich aber gegen Ende des Monats mit der Wiederbelebung meines Kindles ein wenig abschwächen konnte. Insgesamt habe ich 14 Bücher geschafft.
Gelesen
- Rebecca Otowa, The Mad Kyoto Shoe Swapper 4/5
- Berit Glanz, Pixeltänzer 4/5
- Sara Mesa, Quasi 4,5/5
- Bruno Enna, Creepy Past 1/5
- Ruth Ozeki, Geschichte für einen Augenblick 5/5
- Philip Pullman, The Secret Commonwealth 4/5
- Ai Yazawa, Gokinjo Monogatari Band 1 4/5
- Ai Yazawa, Gokinjo Monogatari Band 2 4/5
- Lucia Leidenfrost, Wir verlassenen Kinder 3/5
- Umi Sakurai, A Man and his Cat 3/5
- Simon Stålenhag, The Electric State 5/5
- Jim Campbell, Over the Garden Wall 3/5
- Fany & Amandine Péchiodat, Soul of Tokyo 5/5
- Yoko Ogawa, The Memory Police 4/5
Wow, ich kann es fast nicht glauben, dass ich „The Secret Commonwealth“ fertig gelesen habe! Das Buch hatte ich im Oktober bei Release gekauft, dann die ersten 200 (von 860) Seiten direkt gelesen und seitdem hat es ordentlich Staub angesetzt. Da ich mir mit Ruth Ozekis „Geschichte für einen Augenblick“ aber das Handgelenk etwas gereizt hatte (knapp 600 Seiten Hardcover sei Dank), habe ich kurzerhand meinen über 10 Jahre alten Kindle aus der Versenkung geholt und Pullman als E-Book gelesen. Das Lesezeichen im Papierbuch wurde dabei nach jedem Kapitel weitergerückt, sodass ich motiviert war, weiterzulesen. Was auch gut geklappt hat! Ansonsten habe ich einige Comics und Manga gelesen. Besonders neugierig war ich auf Band 1 von „Over the Garden Wall“, eine ganz großartige Serie auf Netflix (was vorher kam, weiß ich allerdings nicht) – so ganz überzeugt bin ich vom Comic allerdings noch nicht.
Im April habe ich aber auch ganz viele großartige Bücher gelesen, allen voran „The Electric State“ und „Geschichte für einen Augenblick“. Zu diesen (und natürlich noch weiteren!) Büchern werde ich euch auf jeden Fall eine Rezension vorbereiten.
Was macht der SUB?
Der SUB wird kleiner! Also… wenn ich nicht ständig nachlegen würde. 😀 Aber immerhin habe ich im April gleich vier Bücher für meine Bingo-Karte gelesen:
- One Word Title: Berit Glanz, Pixeltänzer
- Wish you had read it sooner: Ruth Ozeki, Geschichte für einen Augenblick
- Book with 600+ Pages: Philip Pullman, The Secret Commonwealth
- Genre you never/rarely read: Bruno Enna, Creepy Past
Neu im Bücherregal
Auch im April sind einige Bücher neu bei mir eingetrudelt, darunter alle sieben Bände von Gokinjo Monogatari, zwei großformatige Bildromane von Simon Stålenhag und diverse andere Romane für mein Asia-Regal. +18, von denen ich 6 bereits gelesen habe.
Angelesen
Kindle sei Dank konnte ich ein Wunschbuch von mir bei Netgalley anfragen – und auch gleich lesen! Es handelt sich um Sayaka Muratas „Earthlings“, bzw. im Deutschen dann „Das Seidenraupenzimmer“, das im Juni bei Aufbau und im Oktober dann bei Grove Press erscheint. Ich bin schon 3/4 drin und finde es ziemlich fantastisch. Dann habe ich während meine Leseflaute einen dünnen Kurzgeschichtenband von Murakami begonnen und „Wenn das Schicksal anklopft, mach auf“ angelesen. Ich werde alle drei Bücher vermutlich im Laufe der nächsten Tage beenden.
Komorebi Book Club
Auch diesen Monat wurde auf Instagram gemeinsam ein Buch gelesen. Diesmal war es Yoko Ogawas „The Memory Police“, das ich bequemerweise bereits im Regal hatte. Es geht um eine junge Schriftstellerin, die auf einer merkwürdigen Insel lebt, auf der regelmäßig Dinge verschwinden bzw. verschwinden gelassen werden. Wachen die Bewohner der Insel morgens auf und finden heraus, dass es keine Vögel mehr gibt, müssen auf der Insel sämtliche Informationen über Vögel ebenfalls verschwinden. Und dafür sorgt die titelgebende Memory Police. Sie geht sicher, dass kein Bewohner nichts mehr daheim hat, was an bereits verschwundene Dinge erinnert. Auch aus dem Gedächtnis der Menschen auf der Insel verschwinden die Dinge sofort. Bis auf einige Ausnahmen, unter anderem der Lektor der Schriftstellerin, den sie nun um jeden Preis vor der Memory Police beschützen will…
Ein sehr merkwürdiges Setting mit starken dystopischen Elementen, mit dem ich zuerst nicht warm wurde. Erst später, als ein wenig Spannung in die Sache kam und mehr und mehr philosophische Überlegungen in die Geschichte gewoben wurden, konnte ich mich für dieses Buch begeistern. Alle Figuren waren so unglaublich freundlich und hilfsbereit, dass die Insel durchaus ein guter Wohnort wäre – würden nicht ständig Dinge aus dem Leben der Menschen dort gerissen. Leider erfährt man im gesamten Buch nicht, was es mit der Insel auf sich hat und wer bestimmt, welche Dinge verschwinden. Trotzdem möchte ich auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen – für alle, die sich für asiatische, dystopische und außergewöhnliche Literatur begeistern können.
Und sonst so?
Neben dem Lesen habe ich auch diesen Monat wieder einige Filme und Serien gesehen, besonders erwähnenswert finde ich aber nur „Tales from the Loop“ auf Amazon. Diese Slow-Sci-Fi-Serie basiert auf dem gleichnamigen Bildroman von Simon Stålenhag, den ich mir ja bereits zugelegt habe. Um mir nicht die (fantastische!) Serie zu spoilern, habe ich deshalb erst den Folgeband, „The Electric State“, gelesen. Ich bin auch noch nicht ganz durch, einige Folgen fehlen mir noch, aber das Wochenende ist lang 😉