Was für ein komischer Monat wieder! Während das Wetter April-typisch macht, was es will, hat sich bei mir eine schwere Frühjahrsmüdigkeit breitgemacht. Und dazu hat mein Japanischkurs wieder angefangen (streng genommen mache ich jetzt zum dritten Mal denselben Kurs, weil coronabedingt immer Termine ausgefallen sind), es gab also viel nachzuholen. Zwischendurch habe ich aber auch ein paar Bücher gelesen – wieder quer durchs Gemüsebeet eine wilde Mischung aus Roman, Sachbuch, Manga und Kurzgeschichten. Wobei ich aber auch tatsächlich ein Buch, durch das ich bereits geraume Zeit krebse, abschließen konnte – immer wieder ein schönes Gefühl. Zudem haben mich auch weiterhin Hörbücher begleitet – ich habe also das ein oder andere Buch gemütlich gehört. Außerdem habe ich es mir mit einigen neuen Serien gut gehen lassen – so haben mich im April Dorohedoro und Queen’s Gambit begeistern können.
Gelesen/Gehört im April
- Octave Uzanne, Das Ende der Bücher 3,5/5
- Chisako Wakatake, Jeder geht für sich allein 3,5/5
- Laura Imai Messina, Die Telefonzelle am Ende der Welt 3/5
- Mithu Sanyal, Identitti 2/5
- Ling Ma, New York Ghost 4,5/5
- Ushio Shirotori, Ghostly Things Vol. 1 1/5
- Shaun Tan, Die Fundsache 3/5
- Sigrid Nunez, The Friend 4/5
- Keigo Higashino, Kleine Wunder um Mitternacht 4/5
- Caroline Criado Perez, Unsichtbare Frauen 2,5/5
- Kikuko Tsumura, There’s no such thing as an easy job 3,5/5
- Svenja Gräfen, Radikale Selbstfürsorge. Jetzt! 2,5/5
- Olga Ravn, The Employees 3/5
- Jasmin Schreiber, Abschied von Hermine 3/5
- Abigail Dean, Girl A 4,5/5
- Till Raether, Bin ich schon depressiv, oder ist das noch Leben? 4/5
Das Sachbuch wurde im April vom Comic abgelöst und dann von Science Fiction ersetzt – klasse! Wieder ein Monat, in dem ich gemerkt habe, wie vielseitig mein Lesegeschmack doch ist. Und dass ich mich von Dialekt nicht abschrecken lasse – „Jeder geht für sich allein“ lag wirklich eine ganze Weile herum, nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte. Einige gute Besprechung ließen mich aber erneut danach greifen und ich las die zahlreichen schwäbischen (sächsischen?) Passagen einfach laut vor mich hin, was mir den ein oder anderen verwunderten Blick einbrachte. Und was soll ich sagen? Der Cass Verlag hat wirklich nur die tollsten Bücher! Meine Rezension kommt bald. Dann stelle ich gerade fest, dass ich direkt drei Sachbücher gelesen habe im April – unter anderem „Unsichtbare Frauen“, ein wahnsinnig wütend machendes Buch über Statistiken, die Frauen* wissentlich oder unwissentlich übersehen und so den Alltag von Frauen* weltweit verschlimmern – ob es nun der Gang zur Toilette in einem öffentlichen Gebäude ist oder versteckte Diskriminierung bei Bewerbungsgesprächen. So ein richtiges Monatshighlight hat sich zwar nicht herauskristallisiert, allerdings fand ich „Kleine Wunder um Mitternacht“, „Girl A“ und „New York Ghost“ richtig gut, auch hier kommen noch zwei der Rezensionen demnächst.
Neu im Regal
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber irgendwann Ende eines jeden Monats stelle ich fest, dass ich diesen Monat ja noch gar keine Bücher gekauft hab. Und dann bestelle ich gleich gefühlt zehn an drei aufeinanderfolgenden Tagen. 😀 Dazu kamen noch allerhand Rezensionsexemplare, auf die ich mich schon wahnsinnig freue. Besonders liebäugele ich schon mit „Geisterwand“ von Sarah Moss, Junichiro Tanizakis „Liebe und Sinnlichkeit“ und „Der Junge, der das Universum verschlang“ von Trent Dalton.
Angelesen
Raphaela Edelbauers „DAVE“ begleitet mich nun schon einige Monate – nicht, dass es schlecht wäre oder dergleichen – ich brauche einfach Zeit, um die sehr technische Sprache und die vielen Diskussionen über Themen, in denen ich mich nicht auskenne, aufzunehmen und zu verarbeiten. So habe ich aber schon einiges für mich mitnehmen können (Kennt ihr z. B. das Gedankenexperiment „Das chinesische Zimmer?“) und bin auch richtig begeistert von Story und Setting. „König und Meister“ von Theresa Hannig lag bereits eine Weile auf dem SUB – neulich habe ich spontan danach gegriffen und war direkt gebannt von der spannenden, aber leider auch gruseligen Story. Was ja grundsätzlich kein Problem ist, aber ich Schisshase habe abends im Bett gelesen und prompt kam dann ein entsprechender Abschnitt und ich habe direkt davon geträumt. Das ist also ein „solange es hell ist“-Buch. Außerdem lese ich noch Andrea Gerks „Ich bin da mal raus. Ideen gegen den Optimierungswahn“, ein toll illustriertes Buch, das mit vielen Tipps daherkommt, was man statt Effizienz denn mal sonst so üben könnte – beispielsweise ein Hobby, das einen total entspannt.