Hallo ihr Lieben!
Was als kleine Welle begonnen hat, begegnet uns mittlerweile immer häufiger im Alltag: die Nachhaltigkeits- und Zero Waste-Bewegung. Toll für uns und toll für die Umwelt! ♥ Denn die Alternativen zu Shampoo in der Plastikflasche und Co. überzeugen nicht nur durch eine fehlende (nicht kompostierbare) Verpackung, sondern kommen mit natürlichen Inhaltsstoffen aus. Ich habe nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema Zero bzw. Less Waste nicht nur in der Küche bei den ganzen abgepackten Lebensmitteln, sondern auch im heimischen Badezimmer den absoluten Horror bekommen und weil kleine Schritte besser sind als keine, sind nach und nach einige Zero/Less Waste Produkte in meinem Bad gelandet, sobald ich alles andere aufgebraucht hatte.
Was ich aus zahlreichen Blogs zum Thema Nachhaltigkeit für mich mitgenommen habe und wie ich mich Schritt für Schritt zu einem müllfreieren Leben bewege, möchte ich euch hier einmal zeigen. Vieles ist noch nicht perfekt, aber meiner Meinung nach ist der wichtigste Schritt, sich mit dem Thema zu befassen, das Problem zu erkennen und zu schauen, was für einen selbst am besten funktioniert. Es geht nicht darum, alles von Anfang an perfekt zu machen, sondern sich mit Baby Steps an die Idee des verschwendungsfreien Konsums heranzutasten. ♥
Hier sind also meine kleinen „Errungenschaften“ im Badezimmer. Wenn ihr weitere Tipps, Ideen oder Verbesserungsvorschläge habt, hinterlasst mir doch gerne einen Kommentar.
Tolle Alternativen zu herkömmlichen Q-Tips
Ich muss gestehen, ich bin ein richtiger Ohrstäbchen-Vielverbraucher. Morgens und abends werden die Ohren damit gesäubert und wenn ich mich morgens schminke (und wie immer einiges daneben geht), kommen die praktischen hantelförmigen Stäbchen zum Einsatz. Doch leider entsteht dadurch in einem Leben eine nicht kleine Menge Plastikmüll. Deshalb bin ich zunächst auf die Bambus-Ohrstäbchen von Hydrophil (gibt es günstig in Bio-Läden) umgestiegen. Als ich aber gesehen habe, dass es waschbare und wiederverwendbare Q-Tips gibt, mussten die sofort her, denn auch Bambus-Q-Tips müssen in großen Mengen produziert werden und landen nach einer Benutzung im Müll. Das Start-up Last Swab wirbt bei Kickstarter gerade mit den wiederverwendbaren Ohrstäbchen, diese hier findet ihr jedoch auch bei gewissen Online-Händlern – und vielleicht auch bald im Einzelhandel. Ich habe sie noch nicht im Einsatz gehabt, bin aber sehr gespannt. Gut anfühlen tun sie sich schon mal – sehr weich!
Alternative zu Flüssigseife sowie Shampoo und Duschgel in der Plastikflasche
Diese Zero Waste Alternativen dürften wohl den meisten von euch bereits geläufig sein. Feste Seife gibt’s schon seit langer Zeit und hält neuerdings wieder Einzug in unser Bad. Ich nutze so einen Block mittlerweile nicht nur zum Händewaschen, sondern habe einen zweiten in der Dusche als Duschgel-Ersatz. Experten würden vermutlich sagen, dass das nicht die beste Lösung für die Haut ist, aber was gut für meine Hände ist, kann ich doch auch ruhig für den Rest benutzen. (Falls ihr es besser wisst, korrigiert mich bitte!)
Festes Shampoo hingegen habe ich immer mal wieder benutzt – dabei immer von LUSH. Da aber auch hier mittlerweile die Inhaltsstoffe in Diskussion gekommen sind, verwende ich seit meinem kompletten Umstieg von Flaschen- auf festes Shampoo nur noch Shampoo Bars von anderen Marken, z. B. von Klar Seifen oder Shampoo Bit. Letztere gibt’s auch im Bio-Laden in verschiedenen tollen Duftnoten. Von Alverde gibt es jetzt auch festes Shampoo, das ihr in der Drogerie bekommt. Da das feste Shampoo nach einer Weile gerne mal bröselt oder auseinander fällt, habe ich so kleine Seifensäckchen, in die der Block kommt und mit Wasser aufgeschäumt wird. So geht nichts verloren! Die Säckchen findet ihr ebenfalls im Bioladen oder mittlerweile auch in der Drogerie.
Durch den Umstieg vom Shampoo aus der Flasche zum Shampoo Bar habe ich mir erhofft, dass mein schnell fettendes Haar, das ich jeden Tag waschen muss, etwas zur Ruhe kommt und ich durch die natürlichen Inhaltsstoffe vielleicht einen Tag länger ohne auskomme. Das klappt bisher auch ganz gut, besonders unter Anwendung vom DIY auf der nächsten Seite!
Trockenshampoo-Alternative aus Hausmitteln
Trockenshampoo aus der Dose ist äußerst praktisch, besonders für unterwegs, aber kommt leider auch nicht ohne Aluminium- oder Plastikdose und Chemie aus. Damit ich meinen Haarwaschzyklus verlängern und meine Kopfhaut langsam mit der Talgproduktion herunterfahren kann, habe ich dann kurzerhand mein eigenes Trockenshampoo angemischt. Das beste: Die Zutaten habt ihr vermutlich alle bereits daheim! Mein erstes DIY Trockenshampoo habe ich aus Roggenmehl und Zimt gemischt. Roggenmehl wird von vielen mittlerweile als Shampoo-Ersatz genutzt, funktioniert aber auch im trockenen Zustand. Das Zimt ist individuell für meine roten Haare. Wer brünett ist, kann auch Kakaopulver verwenden! Ich habe dafür 1 EL Roggenmehl und 1 TL Zimt verwendet und das Ganze einfach in einen Salzstreuer gefüllt. So kann man das Produkt easy auf den Haaransatz streuen, mit einem Pinsel verteilen und fertig. 🙂 Für mein zweites DIY Trockenshampoo habe ich Backpulver verwendet. Auch dies habe ich mit ein wenig Zimt gemischt und gebe es einfach mit einem Pinsel in den Ansatz. Die Salzstreuer-Methode hat für mich nämlich nicht so gut funktioniert, da ich ein wenig grobmotorisch bin und mehr daneben gelandet ist als in meinen Haaren.
Eine einfache Methode, den Waschtag ein wenig hinauszuzögern oder einfach das Haar ein wenig aufzufrischen. Da ich nach und nach weniger waschen möchte, probiere ich hin und wieder einige Methoden wie No Poo aus, bei der man seine Haare einfach mit Wasser wäscht. Hier benötige ich aber definitiv noch mehr Skills, aber ich werde berichten, sobald ich Fortschritte mache!
Zahnpasta in der Tube? Nein danke!
Auch eine Zahnpasta-Tube bringt Plastik und in den meisten Fällen auch Mikroplastik mit sich – Zeit, Neues auszuprobieren! Da ich mich ein wenig vor Kokosöl-Zahnpasta aus dem Glastiegel grusele, habe ich zunächst zu den Zahnputztabletten von Denttabs gegriffen, die ihr (in Maisstärkeverpackung) in der Drogerie oder auch ganz ohne in Unverpackt-Läden kaufen könnt. Die Anwendung ist die ersten Tage vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Weile klappt das ganz wunderbar. Hierfür zerkaut ihr eine Tablette und speichelt sie ein. Dann die Zahnbürste nass machen und je nach Bedarf noch etwas Wasser in den Mund nehmen und losgeputzt! Klar, die Zahnputztabs schäumen nicht so wie herkömmliche Produkte, aber das ist gar nicht schlimm, sobald man sich daran gewöhnt hat.
Deocreme aus dem Glastiegel statt Sprühdose
Bei Deo bin ich immer vorsichtig, was neue Dinge angeht. Bisher habe ich immer ein starkes von Hydrofugal oder Rexona verwendet, als Stick, Roller oder Spray, und mich nicht wirklich an „alles“freie Deocremes herangetraut. Doch als dann die i+m Extra Strong Deocreme bei meinem dm eingezogen ist, war ich doch neugierig. Zum einen profitiert man hier von natürlichen Inhaltsstoffen und zum anderen produziert man auch weniger Müll – denn die Deocreme kommt im Glastiegel daher und soll auch ein ganzes Jahr lang halten! Die Verwendung ist relativ easy: einfach eine klitzekleine Menge mit dem Finger oder einem Spatel entnehmen und auf die trockene Achsel verteilen – voilá! Und das Tolle an der i+m Deocreme: sie beseitigt auch bereits auf der Haut entstandene Gerüche.
Wattepads adé!
Aktuell gibt es ja einen riesengroßen Markt für nachhaltige Produkte. Viele Produkte sind toll, bei einigen frage ich mich jedoch, womit eigentlich noch alles Geld gemacht wird. Die Rede ist von Wattepads bzw. den waschbaren Varianten, die man aktuell überall (und das auch noch ziemlich teuer) kaufen kann. Dabei schlummert die perfekte Alternative zum Abschminken und Pflegen vermutlich bereits in eurem Schrank: der gute alte Waschlappen! Riesige Fläche, waschbar und da die meisten aus Frottee sind, bekommt ihr so auch wasserfestes Make-up runter. Auch eure Pflegeprodukte (Toner, Öle, etc.) könnt ihr mit dem guten Stück auftragen.
Ein Dorn im Auge war mir auch mein Wattepad-Verbrauch, um Nagellack zu entfernen. Da ich eine relativ große Nagellack-Sammlung mein Eigen nenne und deshalb auch gerne mal die Farbe wechseln möchte, habe ich sehr viele Wattepads gebraucht. Hierfür eignet sich der Waschlappen oder auch die wiederverwendbaren Pads dann nicht mehr, denn die Nagellackfarbe bekommt ihr beim Waschen nicht raus. Hierfür habe ich mir dann einfach aus einem alten Weck-Glas und einem Küchenschwamm meine eigene Entferner-Dose gebastelt, die ihr so natürlich auch kaufen könnt. Jedoch seht ihr hier direkt, wie der Entferner so aussieht oder ob der mal ausgetauscht werden müsste, zudem könnt ihr den Schwamm auch beliebig auswechseln. Die raue Schwammseite eignet sich zudem toll für Glitzer-Nagellack. Was ich trotzdem noch nicht mag: Aktuell fülle ich Nagellack aus der Plastikflasche in dieses Glas. Auch hier würde ich gerne auf eine nachhaltigere Alternative zurückgreifen. Ich habe bereits Nagellackentferner in der Glasflasche gesehen, finde diese jedoch sehr teuer und müsste sie auch bestellen. Am liebsten wäre es mir natürlich, den Nagellackentferner selbst anzumischen. Wer damit Erfahrungen hat, darf mir gern einen Kommentar hinterlassen! Und ja, ich bin mir bewusst, dass es am nachhaltigsten wäre, einfach gar nicht mehr zu lackieren und somit keinen Entferner zu benötigen. 😉
Menstruationtasse als Alternative zu Tampons und Binden
Dieser Nachhaltigkeits-Klassiker darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen! Schon seit mehreren Jahren habe ich den Schritt zur Menstruationstasse gewagt und möchte nicht mehr zurück! Jeder, der bisher Binden oder Tampons verwendet, verursacht im Monat sehr viel Müll, der durch dieses kleine Tässchen komplett vermieden werden kann. Zu alledem gewinnt ihr durch die Menstruationstasse ein riesen Stück Freiheit! Denn die Tasse muss nur zwei mal am Tag ausgeleert werden – morgens nach dem Aufwachen und abends vor dem Schlafengehen. Einfacher geht es wohl nicht mehr. Jeweils vor und nach der Periode wird sie einmal mit kochendem Wasser sterilisiert, bei jedem Rausnehmen zwischendurch wird sie einfach mit warmem Wasser und ein wenig Seife gesäubert und ist bereit für den weiteren Einsatz. Alle, die sich ekeln sollten, können durch die Benutzung einer Menstruationstasse zudem eine gesündere Beziehung zum eigenen Körper gewinnen. So ging es mir zumindest. Für die komplette Transparenz muss ich allerdings sagen, dass ich daheim natürlich noch ein paar Tampons und Binden vorrätig habe – einfach nur für Tage, an denen ich vor lauter Krämpfen nicht an die Tasse denken mag. 😉
kurzer Test, bevor ich den langen Kommi verfasse (kann danach gelöscht werden)
Sooo, hat zwar etwas länger gedauert, aber ich bin zurück und schreibe nun endlich meine Kommis bei dir 😀
Also ich bin absolut deiner Meinung: Wenn man auf Plastik verzichten kann, sollte man es machen.
Wattestäbchen benutze ich sehr selten, wenn dann aber ausschließlich die mit Papstäbchen. (gibts zum Glück schon in fast jedem Laden)
Festes Shampoo hab ich mir auch ganz frisch mal geholt (die DM-Version zum testen). Ich kann noch kein Urteil abgeben, aber die erste Haarwäsche war sehr angenehm und ich war überrascht, wie einfach es geht und vor allem wie ergiebig diese Seife ist! Nur so ein Schwämmchen muss ich mir noch besorgen bzw nähen 😛
Mit den alternativen Zahncreme kann ich mich nicht anfreunden, zumal ich bei meinen Zähnen eh spezielle Zahnpasta nehme, da ich recht empfindliche Exemplare habe 🙁 (immerhin, sind die Pasten ohne Mikroplastik)
Trockenshampoo will ich mal testen. Sieht man das Pulver gar nicht danach? Also auch keinen „Film“ auf der Kleidung? Trage viel Schwarz und da hab ich ein bissl Sorge 🙁
Ein feiner Beitrag!
Ich werde demnächst auch was zu zero-waste beitragen, aber eher in der Richtung: was kann ich daheim selber schnell nähen/basteln, um unnötigen Plastikmüll zu vermeiden 🙂
Hi, ich heiße Melly und betreibe mit meinem Mann seit 2018 eine kleine Seifenmanufaktur.
Wir stellen tolle Hand- und Haarseifen her. Wir verwenden dabei nur reinstes Kokos- Babassu- Rizinus- und Olivenöl. Sonst ist nichts drin, keine Chemie, keine Farbstoffe.
Dazu verpacken wir die Seifen in innovativ nachhaltigem Graspapier. Absolut plastikfrei und umweltfreundlich!
Würden uns freuen, wenn Sie mal auf unserer Seite vorbeischauen.
Vielen lieben Dank und toller Blog!
LG Melly
http://www.smurr.de