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Rezension

Ayelet Gundar-Goshen: Lügnerin

Ayelet Gundar-Goshen: Lügnerin
Wie kann eine Lüge dein Leben beeinflussen — und zu welchem Preis würdest du die Wahrheit niemals ans Licht kommen lassen?

 

Manche Menschen werden durch die Wahrheit schön, andere durch die Lüge. Als die unscheinbare Eisverkäuferin eines Tages ein Missverständnis zu einer Lüge formt, richten sich plötzlich die Augen der ganzen Stadt auf sie. Im hellen Licht der Kameras blüht sie auf, und mit ihr wächst und gedeiht die Lüge. Doch wie lange kann sich eine prachtvolle Pflanze halten, wenn ihre Wurzeln in sandigem Grund stecken? Ayelet Gundar-Goshen legt die menschliche Seele bloß und lässt die Grenzen zwischen Richtig und Falsch meisterhaft verschwinden. (zur Verlagsseite)

Ayelet Gundar-Goshen, Lügnerin Cover

„Lügerin“ von Ayelet Gundar-Goshen hat mich zuerst mit dem wunderbaren Cover angesprochen. Dann mit dem äußerst interessanten Klappentext – der auch wirklich hielt, was er versprochen hat! Dieser Roman hat mich sehr überrascht und ich war auch sehr erstaunt, wie fein Gundar-Goshen ihre Charaktere zeichnet. Doch worum geht es eigentlich? Nuphar ist ein unscheinbares Mädchen, nichts in ihrem bisherigen Leben erscheint ihr besonders. Sie hatte noch nie Sex und beginnt bald ihr letztes Schuljahr – nachdem diesen Sommer schon wieder nicht spannendes in ihrem Leben passiert ist. Nuphar hat das Gefühl, als würden die Menschen – und ganz besonders die Männer – einfach durch sie durch sehen, sie nicht wahrnehmen. Doch als eines Tages ein ehemals berühmter Sänger in ihre Eisdiele tritt, der sie aufs Übelste beleidigt und ihr dann auf die Toilette folgt, bricht etwas in Nuphar heraus – und sie schreit. Sie schreit, bis Polizei und Nachbarn in den Hinterhof kommen und das verstörte Mädchen fragen, was der Kerl ihr getan hätte. Als sie als Antwort in Tränen ausbricht, scheint die Sache geklärt. Avischai wird wegen versuchter Vergewaltigung von der Polizei festgenommen und Aussagen werden gemacht. Nuphar versucht zunächst, sich aus dem Missverständnis herauszuwinden, doch blüht im Licht der Lüge und der Aufmerksamkeit auf wie eine Blume, die nach dem Winter endlich Sonnenstrahlen einfängt. Immer tiefer verstrickt sich das Netz um die Lüge und Nuphar findet keinen Weg hinaus.

Sucht dich das Schuldgefühl heim, hat es verschiedene Möglichkeiten. Es kann dich von hinten anspringen, dir die Klauen ins Fleisch hauen. Es kann einen Frontalangriff starten. Doch es kann dir auch wie eine Perserkatze um die Beine streichen, sich ein Weilchen auf deinen Schoß setzen und dann weiterhuschen, weil es nicht länger bleiben will.

Ayelet Gundar-Goshen schafft hier einen Roman, dem es gelingt, eine Spannung aufzubauen, die den Leser bis zur letzten Seite fesselt. Die Charaktere sind wahnsinnig ausgefleischt und die Autorin hat sich sichtlich Mühe gegeben, diese zu einem großen Ganzen zusammenzuweben. In „Lügnerin“ findet man keinen überflüssigen Satz, jeder noch so kleine Handlungsstrang trägt zum Gesamten bei und am Ende des Romans blickt man auf einen wunderschönen Flickenteppich zurück. Gerade die in Teil 2 neu eingeführten Personen und ihr Leben scheinen auf den ersten Blick keinen Bezug zum Hauptgeschehen zu haben, doch hat man die Charaktere erst einmal kennengelernt und hinter die Fassade geschaut, fällt es dem Leser wie Schuppen von den Augen.

Das Kernthema des Romans ist, wie der Titel bereits vermuten lässt, das Lügen. Welche Lügen sind okay, welche sind aus dem Alltag kaum wegzudenken? Und inwiefern kann uns eine Lüge zu einem komplett anderen Menschen machen? In diesem Roman lügt nicht nur die Protagonistin, sondern auch ihr Erpresser und Freund Lavie, der seinem Vater vorgaukelt, zum Militärtraining zu gehen. Lavies Mutter lügt seinen Vater an, Nuphars Schwester Maya lügt sie an, nahezu alle Charaktere kommen in Kontakt mit Lügen – sei es in der Opferrolle, wie Sänger Avischai, oder als Verursacher. Auch bei den „neuen“ Charakteren in Teil 2 spinnt sich die Handlung um eine Lüge herum; das feine Garn der Unwahrheit zieht sich also durch das gesamte Buch. Der Leser wird zum Richter, muss beurteilen, wo die Grenze gezogen werden muss. Ist eine Lüge zum Vorteil aller besser, wenn man dadurch zu einer anderen Person wird, als eine Lüge, die ein unscheinbares Mädchen in heiß ersehnte Aufmerksamkeit tunkt und einem hochnäsigen, gemeinen Mann dafür schadet?

„Lügnerin“ ist ein Roman, der mir sehr nahe gegangen ist. Die junge Nuphar, die diesen ganzen Rummel um sie irgendwie schön findet, da sie endlich Beachtung erhält, und in ihrer Opferrolle richtig aufblüht, aber zugleich auch Angst davor hat, dass ein Mensch verurteilt wird für eine Tat, die er im Grunde gar nicht begangen hat. Nuphar macht wie ich finde auch die größte Wandlung im Buch durch: Während sie zu Beginn noch von einer Art „Rechtfertigung“ der falschen Beschuldigung von Avischai überzeugt ist, da „immer erst etwas geschehen müsse, bis etwas unternommen wird“, wird sie im Laufe der 330 Seiten doch immer erwachsener, reifer, auch wenn dieser Prozess mit einigen Rückschritten verbunden ist.

Wieder trat die Verwandlung ein. Schnell wie ein Sonnenaufgang. Helligkeit, wo soeben noch Dunkelheit herrschte. Knusprig wie die Waffel auf der Zunge. […] Es war ein seltsames Schauspiel: Während sie sprach, füllten sich ihre Augen mit Himmelsblau, und ihre Lippen schürzten sich genüsslich. […] Manche Menschen werden durch die Wahrheit schön, andere durch die Lüge. Wasserpflanzen brauchen einen heißen Sommer, um zu erblühen, und Nuphar Schalev brauchte eine heiße Story, damit ihr das Blut in die Wangen stieg.

Auf eine wunderbare Weise erzählt Ayelet Gundar-Goshen hier die Geschichte nicht nur um Nuphar, sondern auch um Lavie und deren beider Familien. Es ist einfach spannend, mitzuverfolgen, wie die einzelnen Familienmitglieder reagieren, als die vermeintliche Tat begangen wurde. Im Laufe des Buches wird Nuphars Familie auch einer harten Prüfung unterzogen, bzw. ihre Mutter und Schwester. Nach und nach kommt nämlich doch der Verdacht auf, dass etwas nicht stimmt. Die Ermittlerin der Polizei, die für Nuphars Fall zuständig ist, kommt auch ins Grübeln und den Leser zerreißt es fast wie Nuphar, die sich entscheiden muss, ob sie gesteht oder weiter mit der Lüge lebt.

Fazit: Ein kleines Büchlein mit einer großen Message. Lügen sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken, seien es nun „White Lies“, die uns einiges erleichtern, oder die großen Lügen, die, sobald die Wahrheit ans Tageslicht kommt, Leben zerstören können. Ayelet Gundar-Goshen trifft mit ihrer „Lügnerin“ mitten ins Herz, sie stellt den Leser vor eine Zerreißprobe, sie verlangt unser Urteil. Durch die klare Sprache, die manchmal einen Ausflug ins Poetische macht, ist dieses Buch kurzweilig und dadurch für jeden Leser zu empfehlen. Hinweis für Anti-Romantiker: Es gibt eine kleine, zarte Liebesgeschichte, die aber nie die Überhand gewinnt. 😉 Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom Kein & Aber Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Ayelet Gundar-Goshen, Lügnerin. Kein & Aber Verlag
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 336 Seiten
ISBN: 9783036957661 
Erschienen: 04.10.2917

Weitere Rezensionen findet ihr bei:

Die Buchbloggerin

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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