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Rezension

Bianca Bellová: Am See

Bianca Bellová: Am See
Bildgewaltig, tieftraurig und schön zugleich erzählt Biance Bellová vom Schicksal des jungen Namis und seiner Suche nach Antworten.

 

Eine Geschichte wie ein Traum. Nami wächst bei seinen Großeltern in einem Fischerdorf am Ende der Welt auf. Die Bewohner glauben an einen Seegeist, der über ihr Schicksal bestimmt. Doch als der See Nami das Bisschen nimmt, das er hatte, beschließt er, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Er will seine Mutter finden und bricht in die Hauptstadt auf. Nami begegnet tiefer Grausamkeit neben echter Freundschaft. Doch dem See entkommt er nicht. (zur Verlagsseite)

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„Ja, ja und ja!“ — so oder so ähnlich waren meine Gedanken, als die Pressemitteilung zu Bianca Bellovás neustem Buch eintrudelten. Nicht, dass ich schon vorher was von ihr gelesen hätte, nein, aber dieser Klappentext schien praktisch nach mir zu rufen! Es geht um den jungen Nami, der in einem kleinen Fischerdorf mitten im Nirgendwo bei seinen Großeltern wohnt. Von seiner Mutter hat er nur eine einzige, sehr flüchtige Erinnerung. Niemand will ihm auf seine Fragen antworten und im Dorf kursieren Unmengen sehr negativer Gerüchte über seine vermeintliche Mutter. Wie die Menschen in seinem Dorf wächst Nami mit dem Glauben an den Seegeist auf, der seit Urzeiten böse ist und den See austrocknen lässt. Um ihn zu besänftigen, werden die unheilbar Kranken, bereits Toten oder Kriminellen zu ihm in den See geworfen. Doch es hilft nichts, und weil der See stark austrocknet, mit Kadavern gefüllt wird und überall eine Salzkruste hinterlässt, sind die Bewohner, die am und im See arbeiten, mit Ekzemen übersät. Als bei einem Unwetter sein Großvater ums Leben kommt und wenig später auch seine Großmutter dem Seegeist übergeben wird, ist Nami auf sich allein gestellt. Der Kolchosvorsitzende, seine Frau und deren dreiarmiges Baby ziehen kurzerhand ungefragt in das Haus seiner Großeltern und Nami erlebt keine schöne Zeit, er ist den Launen des Vorsitzenden ausgesetzt und wird in den Hühnerstall eingesperrt. Kurzerhand beschließt er, in die Hauptstadt zu reisen, um dort seine Mutter zu finden. Eine weiter Weg steht ihm bevor, gespickt mit viel harter Arbeit und Freunden, die keine Freunde sind.

Bianca Bellová zeichnet hier das Portrait eines kleinen Dorfes, das irgendwo zwischen Aberglauben, Krankheit und Rückständigkeit steckt. Und mittendrin ist Nami. Nami, der sich vor keiner Arbeit scheut, sich nicht beschwert, dass er zwischen den Hühnern schlafen muss, Nami, der alles verloren hat und auf der Suche nach seiner Mutter eine weite Reise zurücklegt und Situationen erleben muss, die ihm lieber erspart gewesen wären. So asphaltiert er Straßen, arbeitet in einem Schwefelwerk und landet schließlich bei einem reichen Drogendealer, wo er zum ersten Mal in seinem Leben auf einer richtigen Matratze schläft – ein ungeahnter Luxus für ihn. Nami versteht nicht, warum in diesem Haus alles so protzig und „auf dumme, sinnlose Weise teuer und luxuriös“ sein muss und zieht auch bald, nach einer Episode, die das fragwürdige Töten von Tieren beinhaltet, weiter. Müde, erschöpft und am Ende seiner Kräfte, physisch wie psychisch, wird er schließlich von einer alten Dame aufgenommen. Weiß sie etwas über seine Mutter? Und wird er sie schließlich nach all den Strapazen finden?

[…] er weiß weder, wie seine Mutter heißt, noch wie sie aussieht. Er weiß nicht einmal, ob sie überhaupt noch lebt. Er sucht eine Frau, deren Existenz genauso real ist wie die des Seegeistes.

Bianca Bellová vermittelt hier eindringlich und mit sehr viel Gefühl den harten Weg Namis, der völlig auf sich allein gestellt ist. Das Gefühl, als Kind verlassen worden zu sein, alles verloren zu haben, was jemals wichtig war, und dieses Drängen nach Antworten — all das packt die Autorin in einen 240 Seiten dünnen Roman, wobei man nie das Gefühl hat, Dinge und Gegebenheiten kämen zu kurz oder das Ende wäre unpassend. In einem steten Tempo nähern wir uns Namis Erlösung, dem Ziel seiner Reise und dem Ende des Buches. Wie gern hätte ich noch 200, 300 Seiten mehr gelesen von Nami, seinem Dorf und dessen kuriosen Bräuchen.

Fazit: Mein erstes Gefühl zu diesem Roman hat mich nicht getäuscht: In diesem doch relativ dünnen Bändchen steckt eine ganz wunderbare Geschichte, die ganz meinen Lesegeschmack trifft: Ein relativ normales Leben eines Menschen, ein starker innerer Antrieb und die Stille – das alles sind Komponenten, die ein Buch für mich zum Liebling machen, und genau das findet man in „Am See“ vor. Bellovás Schreibstil, der Hintergrund des Krieges und der ausdörrende, die Anwohner krank machende See verknüpfen sich mit dem Protagonisten Nami zu einem wunderbaren Ganzen und werden so zu einem meiner bisherigen Jahreshighlights.

Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom Kein & Aber Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Bianca Bellová, Am See. Kein & Aber Verlag
Gebundenes Buch, 234 Seiten
ISBN: 9783036957784 
Erschienen: 16.02.18

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Kein & Aber VerlagRezensionsexemplarRoman

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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