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Rezension

Eduardo Rabasa: Der schwarze Gürtel

Eduardo Rabasa: Der schwarze Gürtel
Eine überdrehte Satire, die das Erfolgsstreben der Businessmenschen aufs Korn nimmt

 

Auf den Gängen der Consultingfirma Soluciones erschallen unverständliche Anweisungen des Chefs, eine Rangliste im Foyer registriert minutiös die Performance der Mitarbeiter. Wer nicht genug leistet, wird mit einem fröhlichen Ständchen von Mädchen in kurzen Röcken fristlos entlassen. Ganz oben aber lockt wie ein Gral der Rang des Schwarzen Gürtels. Fernando Retencio, einer der vielen Berater, scheint auf dem besten Weg ganz nach oben zu sein. Für seinen Aufstieg ist ihm dabei jedes Mittel recht. Mit blühender Phantasie und so skrupellosen wie größenwahnsinnigen Methoden vermasselt er die Aufträge seiner Klienten – und wird entlassen. Außerdem droht ihm auch noch die eigene Ehefrau davonzulaufen, weil sie seine krankhafte Eifersucht nicht länger erträgt. Alles sieht danach aus, dass er gescheitert ist. Doch ein wahrer Held unserer Zeit gibt nicht auf … (zur Verlagsseite)

Eduardo Rabasa, Der schwarze Gürtel Cover

Bei den Frühjahrsnovitäten des Antje Kunstmann Verlags ist mir Eduardo Rabasas „Der schwarze Gürtel“ mit seinem schlichten Cover direkt ins Auge gesprungen. Zugegeben, neben den schicken Ausgaben der „Southern Reach“-Trilogie sah es fast schon etwas langweilig aus, doch der Klappentext klang nach Spaß! Und zwar geht es um Fernando Retencio, der durch sein besonders energisches Streben „nach oben“ auszeichnet. Retencio ist schon fast zwanghaft auf das Erklimmen der Karriereleiter fixiert und wünscht sich nichts sehnlicher, als den schwarzen Gürtel endlich verliehen zu bekommen. Ob es diesen überhaupt gibt oder ob es sich hierbei nur um ein Gerücht aus der Chefetage handelt, um die Pérez, die Mitarbeiter, auf Trab zu halten, ist Retencio dabei ziemlich egal. Die Anzeigetafel, die die aktuellen Ränge der Mitarbeiter anzeigt, ist seine Bibel, sobald ihm etwas gelingt oder auch schief läuft, muss er sich seiner Position im Ranking vergewissern. Dass so ein Charakter ziemlich anstrengend sein kann, merkt auch seine Frau, die von seiner krankhaften Eifersucht die Nase voll hat. Retencio treibt es auf die Spitze, indem er einige wichtige Fälle richtig versemmelt und nicht einmal der Hausmeister von Soluciones ihm aus der Patsche helfen kann. Zu diesem hat Retencio nämlich ein besonderes Verhältnis: Der gute Dromundo wird sklavenähnlich und ohne großes Murren von dem machtgeilen Fernando für alle Belange ausgenutzt, ob es nun die Beschaffung von Informationen über den Fremdgeh-Status seiner Frau sind oder Dromundo aber auf allen Vieren Kleingeld aufsammeln soll, während Retencio ihm dabei mit einem Besen den Hintern versohlt, die Absurditäten Retencios nehmen kein Ende.

In der Eingangshalle stellte er sich so hin, dass er die Anzeigetafel in ihrer ganzen Größe bewundern konnte. Er war wie hypnotisiert vom Tanz der Zahlen, von den endlosen Berechnungen, die anzeigten, wo jeder Einzelne im Moment stand.

Fernando Retencio wuchs mit einem Alkoholiker als Vater auf und wurde schon früh Zeuge, wie der Verfall eines Menschen aussieht. Schon früh wurde ihm eingebläut, wie wichtig es ist, gutes Geld zu verdienen und stets ein Dienstmädchen im Haus zu haben. Diese Lehren hat Retencio mit in sein späteres Berufsleben gebracht, wo er bei Soluciones nach… nun ja, Lösungen für anderer Leute Probleme sucht, so abwegig sie auch sein mögen: Einem Schriftsteller soll er helfen, einen Bestseller zu schreiben, einem zum Buddhismus gewechselten Boxer soll er wieder in den Ring verhelfen, ein von Nonnen festgehaltenes und missbrauchtes Mädchen soll er aus dem Kloster befreien. Die Aufgaben Retencios sind stets abwechslungsreich, und mit Hausmeister Dromundo und dessen Kopfgeschwüren auf der Glatze an seiner Seite bemüht er sich immer um eine möglichst gelungene Lösung, die ihm den schwarzen Gürtel näher bringen soll. Das Thema Ausbeutung ist ein Kernthema vom „schwarzen Gürtel“: Retencios Frau, auch ehemalige Kundin von Soluciones, arbeitet derweil mit Armen und Obdachlosen — doch nicht in dem Kontext, wie man zunächst annimmt. Rabasas Ideenreichtum sind auch hier kene Grenzen gesetzt: Die Menschen in ihrem Programm werden genötigt, Kunst zu erzeugen, ob sie nun Bilder malen oder Gedichte schreiben, die zu Höchstpreisen an reiche Schnösel verkauft werden. Eine finanzielle Entlohnung erhalten die Armen nicht, lediglich „wertvolle Erfahrungen“.

Eduardo Rabasa zeichnet hier ein bissiges Portrait unser immer aufwärts strebenden Gesellschaft, die oftmals keine Rücksicht auf Verluste nimmt. „Der schwarze Gürtel“ ist eine beißende Satire, eine Kampfansage an alle Speichellecker, die vor lauter Karriereleiter ihr Leben außer Acht lassen. Rabasas Protagonist gerät im Laufe des Buchs in eine Abwärtsspirale, gibt sich immer mehr dem Wahn nach dem schwarzen Gürtel hin, egal, welche Köpfe rollen müssen, damit er es schafft. Er ist gehässig, überheblich und ätzend, was man auch an seinem Umgang mit dem armen Dromundo sieht. Retencio soll hier das Paradebeispiel für den heutigen Businessmenschen sein, egomanisch und karrieregeil.

Führer sind wie Avocados: Entweder Sie reifen heran, oder sie reifen nicht heran.

Fazit: Überzeichnet, unterhaltsam und auch ein wenig augenöffnend — das macht Rabasas Roman aus. Die verschiedenen Fälle und deren oft obskure Lösung Retencios haben mich gut unterhalten, doch als Schriftsteller von Hausen auf den Plan kam und seitenlang über seinen künftigen Bestseller zu lesen war, kamen einige Längen auf. Die ersten 100 Seiten lesen sich wunderbar und leicht, man erfährt vieles über Retencio und seine Kindheit, doch je weiter der Roman voranschreitet, desto abstruser wurde es, um dann von einem unbefriedigendem Ende gekrönt zu werden. Das Buch hätte gut und gerne 100-150 Seiten kürzer sein können, ohne an Inhalt einzubüßen. Dennoch kann ich Eduardo Rabasas „schwarzen Gürtel“ an diejenigen weiterempfehlen, die gerne Satiren und gesellschaftskritische Romane mit einem gewaltigen Touch Chaos lesen!

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Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom Kunstmann Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Eduardo Rabasa, Der schwarze Gürtel. Kunstmann Verlag
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 400 Seiten
ISBN: 9783956142307
Erschienen: 14.02.2018

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Kunstmann VerlagRezensionsexemplarRoman

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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