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Rezension

Howard Jacobson: Pussy

Howard Jacobson: Pussy
Bitterböse und mit einer geballten Portion der Jacobson’schen Finesse gibt es seit dem Beginn von Trumps Präsidentschaft mal wieder was zu Lachen.

 

Prinz Fracassus ist der einzige Sohn des Herzogs von Urbs-Ludus und wächst im Überfluss heran. Dem Knaben mit dem senfgelben Haar mangelt es weder an Bildung noch an Zerstreuung. Viel spricht er zwar nicht, dafür verbringt er zu viel Zeit vor dem Fernseher, aber das wird schon noch, oder? Es wird nicht. Kann so ein Mann ein ganzes Land regieren Verzweifelte Zeiten verlangen verzweifelte Maßnahmen. Politische Berater werden herbeigeholt, Allianzen werden geschlossen, eine Twitterkampagne organisiert. Und am Ende? Am Ende siegt die Einfalt. (zur Verlagsseite)

Howard Jacobson, Pussy Cover

Seit ich letztes Jahr im Rahmen des Hogarth Shakespeare Projekts Jacobsons „Shylock“ gelesen hatte, war mir klar: Der Mann kann schreiben. Nachdem ich mir sein Werk „J“ zugelegt (und ins Regal gestellt) habe, war jedoch erst mal Ruhe. Als ich aber gesehen habe, dass der King of Cynicism eine Trump Satire geschrieben hat, musste diese doch direkt bei mir einziehen. Und so landete Howard Jacobsons „Pussy“ in meinem Regal. Zugegeben, das Cover hat mich zunächst aufgrund der Karikatur abgeschreckt, aber der Name des Autors hat dies dann wieder wett gemacht. 😉 Das Buch handelt von Prinz Fracassus, der im Reich Urbs-Ludus aufwächst, in dem strikte Mantelpflicht herrscht und der Überfluss regiert. Fracassus‘ Eltern merken bereits früh, dass mit ihrem Spross etwas nicht stimmt, gehen aber doch davon aus, dass sein verschlossenes Wesen auf ein hart arbeitendes Gehirn schließt. Einige Zeit später beginnt Fracassus zu sprechen und spätestens dann wird jedem klar, dass dieser Junge eine Spezialbildung benötigt, um seine Spezialtalente zu fördern. Ihm werden diverse Mentoren zur Seite gestellt, die einer nach dem anderen zum selben Schluss kommen: Es hilft nichts.

So etwas wie Volkes Wille gibt es nicht. Es gibt bloß den Willen derjenigen, die dem Volk sagen, was Volkes Wille sein soll.

Der junge Fracassus wächst langsam heran und relativ schnell wird klar, dass er mindestens in die Fußstapfen seines Vaters treten will, mindestens ein Casino mit jeder Menge „Nutten“ aufmachen möchte und eine Mauer errichten, mit der er jene aussperren kann, die nicht seine Meinung teilen. Fracassus‘ kindliche Züge spiegeln sich allerdings nicht nur in seiner beschränkten Sichtweise, sondern auch in seinem ebenso beschränkten Vokabular und seinem fehlenden Verständnis für die Dinge dieser Welt wider. Schnell empfiehlt man „seiner Durchlaucht“ die Nutzung von Twitter, damit die Leute Notiz von ihm und seinem ungeheuren Potential nehmen mögen. Während seine Mentoren besorgt sind, er würde die 140 Zeichen nur mit Unsinn füllen, hält seine Mutter dagegen, dass er nicht genügend Worte kenne, um diese Zeichen zu füllen. „Prostituierte“ sei schließlich sein längstes Wort.

Gespickt von einigen von Fracassus‘ Tweets lässt uns Howard Jacobson hier an der kleinen Pilgerreise teilhaben, die Fracassus von seinem Vater empfohlen wird, um zu „reifen“. Dass er dabei diverse Bordelle und Casinos besucht und mit einem Diktator namens Spravchik Zehenwrestling macht und im Anschluss dessen Seelenverwandter wird, hat er sich mit Sicherheit nicht vorgestellt. Als Fracassus schließlich den Präsidenten Phonocrates auf seinem Sterbebett besucht, offenbart dieser ihm das ultimative Geheimnis guter Staatsführung: »Halte nie deine Versprechen.« Fracassus kehrt schließlich von seiner Reise zurück, und ich muss wohl kaum erwähnen, dass das letzte Kapitel »Das Ende aller Tage« heißt. 😉

Schon häufig ist bemerkt worden, dass die Menschen das Leben bloß als Spiel verstehen und erst dann den Ernst der Lage begreifen, wenn es bereits zu spät ist.

Fazit: Howard Jacobson liefert hier eine bitterböse Satire, eine Parodie auf Trumps Leben vor der Präsidentschaft, sowie seine mehr als fragwürdigen Regierungsfähigkeiten. Wie einer von Fracassus‘ Mentoren gegen Ende des Buches schon so treffend formuliert: »Sein grandioser Vorteil ist der, dass sie nicht kommen, um ihn tatsächlich reden zu hören. Er hat etwas an sich, das Aufmerksamkeit erzwingt. Aussehen und Präsenz können es nicht sein, weil es ihm an beidem mangelt.« Trumps Präsidentschaft ist kontrovers, und ebenso kontrovers ist auch dieses Buch. Die einen werden es mögen und sich herzlich amüsieren können, die anderen fühlen sich wie eine gewisse Person mit senfgelben Haaren in ihrer Existenz bedroht und drohen mit den Atomwaffen.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom Klett-Cotta Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Howard Jacobson, Pussy. Klett-Cotta Verlag
Gebundenes Buch mit Flexband, 208 Seiten
ISBN: 9783608503517
Erschienen: 04.02.18

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Klett-Cotta VerlagRezensionsexemplarRomanSatire

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

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