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Rezension

José Saramago: Alle Namen

José Saramago: Alle Namen
Eine spannende Idee, leider von der Erzählweise und Formatierung her nur unter erschwerten Bedingungen lesbar; die Lesefreude blieb aus.

 

Senhor José ist um die fünfzig und arbeitet im zentralen Personenstandsregister seiner Stadt, das alle relevanten Informationen zu Leben und Tod ihrer Bewohner dokumentiert. Privat sammelt er Zeitungsausschnitte über berühmte Persönlichkeiten, wobei er immer mal wieder auf die Akten seiner Behörde zurückgreift. Eines Tages gerät ihm zufällig die Karteikarte einer unbekannten Frau zwischen die Unterlagen. Neugierig geworden, macht er sich auf die Suche nach weiteren Informationen über die Unbekannte und gerät dabei auf gefährliche Abwege. (zur Verlagsseite)

José Saramago, Alle Namen Cover

Als ich den Klappentext von José Saramagos „Alle Namen“ gelesen hatte, dachte ich „Das klingt nach etwas, was du lesen musst! ‚Lesen außerhalb der Komfortzone‘ mal beiseite, jetzt wird mal wieder was gelesen, was total deins ist!“ – so mein Gedankengang. Doch leider wurde ich enttäuscht. Nicht von der Idee, die war wunderbar, sondern von dem Drumherum. Der Erzählstil war schwierig und die Formatierung hat sich einen entspanntem Lesen entgegengesetzt… Wie ich erst später gesehen habe, gehört dieses Buch zur „Trilogie der menschlichen Zustände“, ein meiner Meinung nach sehr treffender Name, zumindest für dieses Buch, wird hier doch die innere Zerrissenheit, die Suche nach dem Leben, beschrieben. Doch nun erst einmal zum Inhalt.

Senhor José, gut und gerne fünfzig Jahre alt, arbeitet seit 25 Jahren im zentralen Personenstandregister. Dort kartiert man das Leben und Sterben jeder örtlichen Person; alles wird fein säuberlich auf Karteikarten geschrieben und dann eingeordnet. Das Leben außerhalb der Arbeit, das echte Leben, hat er nie wirklich kennengelernt. Nach der Arbeit geht er in seine Wohnung, die direkt ans Register angrenzt, nimmt dort ein karges Abendmahl zu sich und morgens geht es wieder los. In seiner wenigen Freizeit sammelt er Zeitungsausschnitte berühmter Persönlichkeiten aus dem Ort, in dem er lebt. Wählerisch ist er dabei nicht, er sammelt Informationen über Künstler genauso wie Sportler, Politiker oder Köche, sie müssen nur für das, was sie tun, berühmt geworden sein. Als er eines Abends die Idee hat, doch seine Berühmtheiten-Sammlung mit Informationen über Geburt, Heirat und Tod zu erweitern, schleicht er sich auf die Arbeit und sucht nach den Karteikarten dieser Menschen. Als ihm dabei eine unbekannte Karte in die Hände fällt, gerät sein bisher geordnetes, pflichtbewusstes Leben außer Kontrolle: Wer ist diese fremde Frau von der Karteikarte? Es beginnt eine Suche, bei der Senhor José immer mehr aus seinem gewohnten Trott ausbricht und immer findigere Methoden anwendet, um seinem Ziel näher zu kommen. Doch was wird er sagen, wenn er sie gefunden hat? Will er sich nur ihres Lebens bestätigen?

So weit, so gut. Die Prämisse ist wahnsinnig gut, es klingt spannend und etwas schrullig. Eigentlich voll mein Ding. Allerdings hat die Formatierung und die eigensinnige Erzählweise meine Lesefreude doch ziemlich getrübt. Ich muss direkt mit der wörtlichen Rede anfangen, die Dialoge waren ein wahrer Graus. Mit Kommata getrennt, waren seitenlange Gespräche nur mit enormer Anstrengung zu lesen:

[…] Vorher frage ich Sie, ob Sie wissen wie viele Menschen zu einer Ehe gehören, Zwei, der Mann und die Frau, Nein, mein Lieber, in einer Ehe existieren drei Menschen, da ist die Frau, da ist der Mann, und da ist das, was ich dritte Person nenne, die wichtigste, die Person, die von dem Mann und der Frau gemeinsam gebildet wird, Darüber habe ich nie nachgedacht […]

Zu diesem Störfaktor gesellt sich noch die Erzählweise. Und zwar gibt es Stellen, wo ein allwissender Erzähler aus der Vogelperspektive Sr. Josés Treiben beobachtet und gelegentlich auch kommentiert, auch gerne mal vorgreift, was ja alles sehr toll ist, wäre da nicht der subtile Wechsel zur Ich-Perspektive, oft von einem Satz zum nächsten. José führt ein Notizbuch, in dem er seine Nachforschungen festhält, und schreibt in diesem natürlich aus seiner Sicht. Wenn er dieses jedoch zuklappt, wechselt die Erzählperspektive, was zuweilen sehr verwirrend sein kann. Zusätzlich zu diesen zwei Punkten stört noch der Fakt, dass es keine Absätze gibt, was den Lesefluss zusätzlich noch behindert. Alles in allem ein nicht gut und entspannt lesbares Buch.

Buchpost vom Atlantik Verlag
Buchpost vom Atlantik Verlag

Leider hat mich die Formatierung und die Erzählweise zu sehr gestört, als dass ich mich noch sehr auf die Handlung einlassen konnte, die ja, alles in allem, trotzdem interessant war. Der Ausbruch aus der Monotonie, dem alltäglichen Trott, ins wirkliche Leben, wenn auch nur, um sich selbst zu beweisen, dass die fremde Frau von der Karte lebt. Senhor José wächst nach und nach immer weiter über sich hinaus, fällt aber immer weite in eine Obsession hinein: Der Ariadnefaden, der ihm bei seinen nächtlichen Besuchen im Personenstandregister hilft, nicht die Orientierung zu verlieren, verwirrt und verknotet sich in Josés Leben aber immer mehr; er kann nicht mehr zurück in sein normales, geordnetes Leben, er muss diese Frau ausfindig machen und alles über ihr Leben in Kenntnis bringen. Dass er dabei die Aufmerksamkeit seines Vorgesetzten auf sich zieht, wird ihm nach und nach bewusst, aber irgendwann ist es ihm einfach gleich; er fährt einfach mit seiner Suche fort. Doch dieses Buch handelt eigentlich nicht von dieser fremden Frau, sondern von Josés Suche nach dem wirklichen Leben, das, das er jahrzehntelang einfach verpasst hat. Er will es sich dabei auch nicht leicht machen, er wählt immer den schwierigsten Weg, anstatt einfach geradeheraus zu handeln.

Sr. José will und will doch nicht, er möchte etwas und hat Angst vor dem, was er möchte, sein ganzes Leben ist so gewesen.

Fazit: Dieses Büchlein gehört definitiv zu den schwer lesbaren Exemplaren. Eine eigentlich wunderbare Geschichte wird hier aber leider in ein so ungemütliches Format gequetscht, das einem das Lesen doch ziemlich erschwert. Vielleicht ist das der Stil des Autors und Kenner kommen damit einwandfrei klar, jedoch kann ich dieses Buch nur eingeschränkt weiterempfehlen. Jeder, der interessiert ist, sollte auf jeden Fall in die Leseprobe reinschauen und überlegen, ob der Schreibstil etwas für ihn ist. Von der Story her hat „Alle Namen“ mir gut gefallen, auch wenn das Finale mir Rätsel aufgibt (Wer es gelesen hat, melde sich bitte bei mir!). Ein Roman über einen Mensch, der gefangen ist in seiner Arbeitswelt, vergessen hat, dass es draußen noch ein anderes Leben gibt, und sich nun in einer Obsession verliert und sich nicht nur auf die Suche nach einer fremden Frau, sondern auch nach seinen verlorenen Jahren macht – der Erzählstil drückt dieses Buch aber leider in die Abteilung „erschwerte Lesebedingungen“.

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Autor: José Saramago
Titel: Alle Namen
Atlantik Verlag bei Hoffmann und Campe
Taschenbuch, 304 Seiten
ISBN: 9783455651041
Erschienen: 16.07.2016

Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom Atlantik Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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Moshi moshi!

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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