Kurzweilig, witzig und spannend — noch nie wurde dem Weltuntergang so entgegengefiebert!
Ein Asteroid rast auf die Erde zu. Ein großer und ziemlich gefährlicher. Vielleicht nicht unbedingt einer von der Sorte „Ich-töte-alle-Dinosaurier“, aber zumindest einer in Richtung „Ich-lösche-ganz-Kalifornien-aus-und-zerstöre-Japan-mit-einem-Tsunami“. Yuri, Physikgenie, soll zusammen mit einem Team von Superhirnen aus der ganzen Welt diese Katastrophe verhindern. Die gute Nachricht ist: Yuri weiß, wie er den Asteroiden stoppen kann. Die schlechte Nachricht: Er ist gerade mal 17, und keiner seiner Kollegen nimmt ihn so richtig ernst. Doch von einer Sekunde auf die andere scheint der Asteroid nicht mehr Yuris größtes Problem zu sein, denn er lernt Luna kennen. Sie nimmt ihn mit ins Leben und zeigt ihm, wie schön es sein kann … (zur Verlagsseite)
Aww, was für ein süßes Buch! Als ich „Der Asteroid ist noch das kleinste Problem“ von Katie Kennedy entdeckt habe, habe ich vom Klappentext (und vor allem vom Cover) nicht viel mehr als ein Jugend-Zwischendurch-Buch erwartet, das mich zwischen anspruchsvolleren Titeln verschnaufen lässt. Und das ist es auch – aber es ist noch so viel mehr! Lovestory wird hier mit Culture-Clash, witzigen Dialogen und Missverständnissen vermischt — ach ja, und dann gibt es ja noch den Asteroiden, der mit 255.000 km/h auf die Erde zurast. Doch wer denkt, die Liebesgeschichte zwischen Yuri und Luna steht hier im Vordergrund, täuscht sich; Spannung und Weltuntergangsstimmung halten sich mit der Liebe die Waage. Doch nun erst einmal zum Inhalt:
Yuri ist 17, sozial ein wenig inkompetent, und wurde von der NASA angefordert, beim Near-Earth-Project mitzuarbeiten. Denn Yuri hat in seinem jungen Alter schon einiges erreicht, von dem viele nur träumen können: Er hat Schule sowie Uni abgeschlossen, ist Doktor der Physik und steuert auf den Nobelpreis zu. Der Asteroid BR1019 wurde zufällig von einem Laien entdeckt und nun gilt es, diesen unschädlich zu machen (den Asteroiden, nicht den Laien). Yuri wartet mit seiner noch unveröffentlichten Arbeit zur Lagerung von Antimaterie auf, aber aufgrund seines geringen Alters schenkt ihm natürlich niemand Beachtung oder Respekt. Und dann trifft er im Gebäude auch noch das schöne Hippie-Mädchen Luna, die ihm einige Tage später doch glatt zur Lebensretterin wird. Yuri wird nun hin- und hergeworfen zwischen der Pflicht, die Welt zu retten und der Anziehung, die er zu Luna fühlt, und es beginnt ein Kampf: zwischen ihm und den Asteroiden, der ihm nicht nur alles zu nehmen droht, was ihm wichtig geworden ist, sondern die ganze Menschheit bedroht…
„Willst du wissen, wie ich mich anfühle, wenn ich mich an dich drücke?“, fragte Luna. — „Ähm, ja bitte.“ — „Aber du kannst es nicht berechnen.“ — „Doch, könnte ich eigentlich schon. Wenn ich Dichte deines Gewebes wüsste und Kraft, die es auf meine Mechanorepzeptoren ausübt…“ — „Yuri, das ist die Stelle, an der du deinen Mund hältst und mich in den Arm nimmst.“ — „Okay. So kann man es auch machen. Ich bin halt einfach mehr theoretischer Typ als experimenteller.“
Katie Kennedy erzählt hier in einer federleichten Sprache eine kurzweilige Geschichte von Liebe, Genie und dem nahenden Ende der Welt. Das Buch habe ich relativ schnell verschlungen, was aber nicht nur am tollen Erzählstil, sondern auch daran lag, dass es trotz meiner anfänglichen Zweifel doch ziemlich witzig und spannend war. Dadurch, dass Yuri Russe ist und auch kein lupenreines Englisch spricht, entstehen viele Missverständnisse und lustige Dialoge, die durchaus von gutem Humor zeugen. Natürlich werden einige Klischees benutzt, gerade in der Sprache, sodass Yuri klingt wie einer der Klitschko-Brüder (zumindest in meinem Kopf) und, dass Lunas Hippie-Familie nur Bio-Zeug zu sich nimmt und alle etwas freier sind, auch im Bezug auf die Erziehung von Luna und ihrem querschnittsgelähmten Bruder Lennon. Aber diese kleinen Dinge stören nicht wirklich und so hat man alles in allem doch ein Buch, das bis zur letzten Seite Spaß macht, man sich zwischenzeitlich auch mal spannungsbegründet die Haare rauft, und das einem auch noch versucht, das ein oder andere wissenschaftliche Prinzip näher zu bringen. Ich muss allerdings zugeben, dass mir der Titel der Originalausgabe, „Learning to swear in America“, besser gefällt, da dieser komplett vom Haupt-Thema absieht und sich einzig und allein auf die kleine Tatsache bezieht, dass Yuri gerne lernen würde, auf Englisch zu fluchen.
Fazit: Insgesamt hat mir das Buch ziemlich gut gefallen! Allerdings muss man dazu vielleicht noch sagen, dass meine Erwartungen an dieses Buch gering waren, gerade weil es auf Witz und Romantik ausgelegt schien. Es sollte eigentlich nur etwas schön leichtes für Zwischendurch sein und hat sich dann doch als kleines Schätzchen entpuppt! Eine klare Empfehlung für jeden, der zwischen zwei schwerfälligen oder anspruchsvollen Büchern mal wieder etwas Kurzweiliges lesen möchte. Und natürlich auch für alle, die schön aufgebaute (und nur minimal vorhersehbare 😉 ) Liebesgeschichten mögen und wissenschaftlich interessiert sind. „Der Asteroid ist noch das kleinste Problem“ ist also ein Buch für fast Jedermann, der ein paar entspannte und doch spannende Lesestunden haben möchte. <3
Titel: Der Asteroid ist noch das kleinste Problem Autor: Katie Kennedy PLANET! im Thienemann-Esslinger Verlag Softcover, 384 Seiten ISBN: 9783522505505 Erschienen: 21.03.2017
Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom Thienemann-Esslinger Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Die Story klingt wirklich nach einem guten, witzigen und spannenden Buch für Zwischendurch. Mir gefällt vorallem das Cover und der Titel. Ich werde mir das Buch mal vormerken 🙂
Viele Grüße, nossy