Ihr Lieben!
Puh, bin ich froh, dass der Juni rum ist! Das mag komisch klingen, dennoch freue ich mich auf den Herbst und auf ein Ende dieser Hitzewellen. Die tun weder meinem Körper (hallo Migräne!) noch meiner Leselust gut und ich würde am liebsten einfach in einem dunklen Raum schlafen, bis es draußen nicht mehr so eklig ist. Und da der Juni wettertechnisch noch angenehm angefangen hat, sind neun meiner elf gelesenen Bücher aus den ersten zwei Juni-Wochen, während ich danach nur noch zwei geschafft habe. Wobei ich allerdings sagen muss, dass Min Jin Lees „Ein einfaches Leben“ und Rob Harts „Der Store“ mit 550 und 590 Seiten doch relativ dick sind. Und obwohl ich dicke Bücher eigentlich meide, waren die beiden meine Highlights im Juni! Vor allem Lees Familienepos hat es mir richtig angetan. Auf diesen 550 Seiten verfolgen wir eine Familie über Generationen auf ihrer Reise von Südkorea nach Japan, wo sie kein einfaches Leben hat, die Kinder und Kindeskinder sich allerdings nach und nach ein relativ angenehmes Leben erarbeiten. „Ein einfaches Leben“ haben sie also weniger. Ich habe ab Seite 1 mit den Charakteren mitgefiebert und freue mich schon darauf, euch das Buch im Detail vorzustellen.
Heute möchte ich mich übrigens nicht nur auf Bücher beschränken, sondern nach und nach ein wenig die Sparte „Und sonst so?“ (ganz unten) ausbauen und euch besonders von meinen gesehenen Serien und Filmen berichten. Hinterlasst mir doch gerne Feedback, wie ihr das findet, ob es gerne ausführlicher sein darf oder besser wieder weg soll. 😀
Gelesen im Juni
- Luke Pearson, Hilda and the hidden space 4/5
- Michael Cho, Shoplifter – mein fast perfektes Leben 5/5
- Álvaro Ortiz, Unterwegs mit Hector 5/5
- Naoko Takeuchi, Pretty Guardian Sailor Moon 1 3/5
- Joyce Farmer, Besondere Jahre. Ein Abschied in Bildern 3,5/5
- Rachel Khong, Goodbye, Vitamin 2,5/5
- Karen Thomspon Walker, The Dreamers 2/5
- Alexandra Helmig, Lua und die Zaubermurmel 3/5
- Min Jin Lee, Ein einfaches Leben 5/5
- Rob Hart, Der Store 4/5
Wie ihr seht, habe ich wieder einige Comics gelesen – da waren einige Perlen dabei! Ich muss euch wirklich einen Post mit meinen liebsten Comics vorbereiten. Im Juni habe ich zudem auch den Entschluss gefasst, dass ich nach 20 Jahren nochmal die Sailor Moon Manga lesen möchte. Hier gibt es inzwischen neue Ausgaben, die auch aus dem Japanischen (nicht aus dem Französischen oder Englischen) übersetzt und somit näher am Original sind. Unsere gelbhaarige Ikone heißt also nicht länger Bunny, sondern Usagi. Die Bände wurden außerdem von 18 Ausgaben auf 12 reduziert, das bedeutet, dass alle ein wenig dicker sind. Aber nach dem ersten Band muss ich sagen: Ich hatte es anders – besser – in Erinnerung. Die Handlung ist so abgehetzt und man hechelt von einem Bösewicht zum nächsten. Mal schauen, ob sich das Tempo legt oder ob ich meine nostalgischen Gefühle besser ruhen sollte, damit ich nicht allzu sehr enttäuscht werde.
Angelesen
Ups, hier habe ich einiges schleifen lassen. Denn meine angelesenen Bücher von letztem Monat habe ich nicht alle vier ausgelesen – „Endlich plastikfrei leben“, „Saison der Wirbelstürme“ sowie „Die Kunst des Wartens“ liegen immer noch angelesen hier rum und warten darauf, dass ich sie wieder zur Hand nehme. Von den Wirbelstürmen habe ich ja bereits um die 70 Seiten gelesen, tue mich aber wirklich schwer mit dem Erzählstil – möchte es allerdings nicht abbrechen, da es sich hier um ein Rezensionsexemplar handelt und ich keine „halbe“ Besprechung abliefern möchte. Da ich es auch suboptimal finde, mich zum Lesen zu zwingen, liegt es erst mal „on hold“ und wird hoffentlich bald beendet. Zudem habe ich noch drei weitere Bücher angefangen: „Süßwasser“ von Akwaeke Emezi, „Marillen & Sauerkraut“ von Harald Jöllinger und (endlich!) „Maschinen wie ich“ von Ian McEwan – mein aktuelles „Hauptbuch“. Mit Emezis Roman komme ich bisher auch nicht so wirklich zurecht, auch hier ist der Schreibstil sehr ungewöhnlich. Aktuell bin ich auf Seite 80 und schaue mal, was der Juli so an Leselust hergibt. Vielleicht muss ich mich aber auch wirklich mal dazu durchringen, Bücher abzubrechen, die mir nach 50 Seiten schon nicht zusagen.
Juli TBR
Im Juli warten wieder einige vielversprechende Titel auf mich – am meisten freue ich mich allerdings auf Theresa Hannigs „Die Unvollkommenen“, die Fortsetzung zu ihrem Roman „Die Optimierer“, der mich damals (2017) von den Socken gehauen hat. Umso begeisterter war ich dann, als verkündet wurde, dass es eine Fortsetzung geben wird, und vor einigen Monaten konnte man es dann vorbestellen. Und jetzt ist es da, hach!
Was macht der SUB?
Juhu, im Juni habe ich gleich drei Bücher für meine Bingo-Karte weggelesen! Leider war keines davon so richtig gut. Beim Anblick meiner Bingo-Karte habe ich festgestellt, dass viele Bücher, die lange gesubbt haben, mir nicht gut gefallen haben. Das wirft natürlich die Frage auf, wieso das so ist und wieso anscheinend fast ausschließlich „schlechte“ Bücher auf meinem SUB liegen, wohingegen ich „die Guten“ sofort weglese. Mal schauen, ob demnächst vielleicht mal eine große Ausmist-Aktion startet. Im Juni habe ich jedenfalls folgende Bücher für meine Bingo-Karte gelesen:
- Debut author: Rachel Khong, Goodbye, Vitamin
- Title is a name: Alexandra Helmig, Lua und die Zaubermurmel
- Cover love: Karen Thompson Walker, The dreamers
Ich habe bei Kate übrigens ein wahnsinnig spannendes Beitragsformat entdeckt: Schon gelesen? Hier werden alle paar Monate die Neuzugänge des Vorjahresmonats betrachtet und geschaut, ob die Bücher bereits gelesen wurden oder immer noch auf dem SUB liegen. Dabei lässt sich bestimmt einiges ausmisten!
Zugelegt
Viel zu viel. Im Juni bin ich in einen richtigen Tausch- und Kaufrausch verfallen, sodass keine Woche ohne Neuzugänge vergangen ist. Seufz. Dafür habe ich allerdings auch wieder gut zehn Bücher aussortiert und in den örtlichen Bücherschrank gebracht. Wenn bald das Porto für Büchersendungen steigt, stellt sich natürlich auch die Frage, ob ich mein Regal, das meine Tauschticket-Bücher enthält, leer räume und die Bücher auch zum „Öffi“ bringe. Da demnächst nämlich 5 cm als Maximalhöhe für die neue Bücher- und Warensendung gilt, muss man die dicken Exemplare wohl als Paket versenden. Das rentiert sich für den Otto-Normal-Tauscher vermutlich nicht. Bis zur Umstellung auf die neuen Preise gilt allerdings noch eine „Gnadenfrist“ und die Regelung gilt zwar bereits, aber die regulären Büchersendungen werden bis Januar auch noch angenommen und ihr könnt sie zum gleichen Preis wie bisher verschicken. Danke an Sabrina für diesen Hinweis!
Seid ihr auch bei Tauschticket o. Ä.? Wie handhabt ihr das?
Und sonst so?
Im letzten Monatsrückblick habe ich euch ja schon erzählt, dass die Nippon Connection wieder vor der Tür steht – und es war wieder einmal großartig! Ich habe mich quer durch die japanischen Speisen gefuttert und alle vier Filme, die ich angesehen habe, waren grandios. Die Q&As nach den Filmen sind auch immer wieder hochinteressant, denn Regisseure und Schauspieler werden extra eingeflogen, um Rede und Antwort zu stehen. So bekommt der Film direkt eine besondere Tiefe. Nächstes Jahr werde ich auf jeden Fall wieder dabei sein und hoffe auch viele tolle Filme! ♥
Dann war ich ja in Frankfurt zu einer Lesung bzw. mehr einem Autorengespräch mit Jimmy Liao, der von seinem Leben und Schaffen erzählt hat. Ein sehr sympathischer Mann und tolle Werke!
Serienmäßig habe ich im Juni auch einiges geschaut – bei dem Wetter bleibe ich einfach lieber drinnen. Auf dem Schirm sind gelandet:
- How to sell Drugs online (fast)
- The Marvelous Mrs. Maisel Staffel 2
- Black Mirror Staffel 5
- Der Tatortreiniger Staffel 1-3
- Fleabag Staffel 2
Hui, da könnte man fast meinen, ich hätte nichts anderes getan als Serien geschaut! Wobei ich sagen muss, dass ich Mrs. Maisel vielmehr nebenher geschaut habe und der Tatortreiniger immer zum Essen läuft. Richtig gebinged habe ich allerdings gleich drei Serien: Nachdem How to sell drugs online (fast) bei Bada Binge (ein Serienformat auf Rocket Beans TV) vorgestellt wurde, war ich dann doch neugierig und obwohl die Schauspieler alle extrem jung sind und ich vielleicht nicht 100% zur Zielgruppe gehöre, fand ich die Serie wahnsinnig toll. Die Aufmachung, der Soundtrack, die Idee – top! Es geht um zwei Jungs, die eher unfreiwillig in die Situation geraten, Drogen online zu verkaufen – wie der Serienname eigentlich auch schon verrät.
Die neue Staffel von Black Mirror musste ich natürlich auch sofort schauen. Die drei Folgen könnten dabei unterschiedlicher nicht sein. Ich habe bereits viel Kritik gelesen, aber mir haben die Episoden alle sehr gut gefallen und bei „Striking Vipers“ kullerte doch sogar ein Tränchen. Es geht um VR-Erlebnisse, die besser sind als die Realität, ein Entführungsszenario (hallo, Andrew Scott!), in Spielzeug-Puppen hochgeladene Intelligenz und die Ausbeutung einer jungen Frau. Also, nicht in einer Episode, sondern in allen dreien insgesamt. 😀
Ein weiteres Highlight aus dem Juni war die unerwartete zweite Staffel von Fleabag, einer Amazon Serie. Vielleicht habt ihr ja schon etwas vom „sexy Priest“-Wirbel mitbekommen, den Andrew Scott mit seiner Rolle ausgelöst hat. Die erste Staffel fand ich damals erste Sahne und auch die zweite konnte mich überzeugen. Fleabag zeigt Ausschnitte aus dem Leben einer sehr eigensinnigen Frau, die mit dem Tod ihrer besten Freundin nicht zurecht kommt und sich zudem von einer schlechten Entscheidung in die nächste treiben lässt. Ihre Familie ist auch nicht ganz normal. Außerdem wird permanent die vierte Wand gebrochen (von Fleabag selbst), was ich sehr spannend finde.
Hallöchen,
erstmal vielen Dank für das Verlinken! Irgendwie ist die „Schon gelesen?“-Aktion ja auch irgendwie ein bisschen frustrierend 😀
Auf „Ein einfaches Leben“ bin ich sehr neugierig. Ich freue mich also schon auf deine Meinung. Hast du es gelesen, weil es das Monatsbuch bei Our Shared Shelf ist?
Auch darauf, was du zu „Maschinen wie ich“ sagst, bin ich bespannt. Mir hat das ja leider nicht so sehr gefallen.
Schönen Juli!
Liebste Grüße, Kate