In der letzten Zeit habe ich wieder vermehrt zu Videospielen gegriffen – war dabei aber wie immer ziemlich picky: Möglichst abgedreht, mit Science-Fiction Elementen und am besten mit meinen heißgeliebten „Entscheidungsbäumen“. Dabei bin ich dann bei zwei äußerst beliebten Games und einem kleinen Geheimtipp gelandet: Doki Doki Literature Club, Steins;Gate Elite und AI: The Somnium Files – mit denen ich letztendlich sehr zufrieden war! Schauen wir uns diese drei Games doch mal genauer an.
Doki Doki Literature Club
Von der Kritik hochgelobt und doch irgendwie unscheinbar: DDLC sieht mit seiner fröhlichen Musik und den kawaii Anime-Girls auf den ersten Blick aus wie ein rosa 08/15 Dating-Sim. Doch unter der Oberfläche versteckt sich einiges mehr. Hier sei gesagt: Je weniger ihr wisst, umso besser das Spielerlebnis! Der Plot ist aber schnell verraten: Euer Protagonist tritt in einen Literaturclub ein, in dem es dann darum geht, Gedichte zu schreiben. Mehr Info braucht es zunächst nicht. Da die Developer sich allerdings der Schwere der Themen, die später relevant werden, bewusst sind, gibt es vor Spielstart die Option, sich Trigger-Warnungen anzeigen zu lassen – die aber unter Umständen etwas spoilern. Wer grundsätzlich keine Schwierigkeiten hat mit mglw. heftigen Themen, kann diese Warnungen gerne skippen und sich einfach überraschen lassen – so bin ich verfahren und war wirklich positiv überrascht, wie toll sich das Spiel noch entwickelt! Es ist natürlich schwierig, über ein Spiel zu schreiben, ohne euch den Inhalt zu verraten. Lasst euch aber gesagt sein, dass es sich wirklich lohnt.
Für Fans von: Dating Sims, Yuppie Psycho und Büchern aus meiner Kategorie „Harter Tobak“.
Steins;Gate Elite
Nachdem ich von verschiedenen Games und dem Anime überfordert war, womit ich anfangen kann, habe ich zu der „Elite“ Version des Spiels gegriffen – angeblich die umfassendste Version von beiderlei Welten. Hier besteht das Gameplay tatsächlich nur aus 95% Visual Novel (also dem Lesen von Text) und 5% eigenen Entscheidungen. Und obwohl das wirklich viel Lesestoff war, war ich doch motiviert, alle Enden freizuschalten! Worum es geht, ist eigentlich schnell zusammengefasst: Durch ein Experiment einer Studenten-Gruppe wurden einer dystopische Zukunft die Tore geöffnet – und unsere Protagonist*innen müssen jetzt alles daran setzen, um dies zu verhindern. Story-technisch geht es sehr tief in die Sci-fi-Richtung – mit Zeitreisen, Parallelwelten und reichlich Fachjargon und -simpelei. Mir hat es gefallen! Besonders das True Ending hat sich nach den ganzen anderen Enden wie eine Belohnung angefühlt. Das einzige Manko: Was es alles benötigt, um ans True Ending zu gelangen. Hier war Google mein Freund. Schade, dass es ohne beinahe unmöglich ist.
Für Fans von: Der Zero Escape Reihe, Zeitreiseparadoxen und David Gerrolds Buch „Zeitmaschinen gehen anders“.
AI: The Somnium Files
Dieses Spiel hat mir bereits längere Zeit im Kopf herumgespukt und bei einem Sale habe ich dann endlich zugeschlagen. AITSF ist von Spike Chunsoft, den Machern meiner Lieblingsreihe Zero Escape – drei Spielen, die mich damals unglaublich gefesselt haben und meine Kinnlade ein paar Etagen tiefergelegt haben. Deshalb war es für mich auch klar, dass ich AITSF spielen muss. Völlig zu recht: Das Spiel mopst sich allerhand Thematiken aus der Zero Escape Reihe und bereitet diese neu auf – und erzählt zugleich eine superspannende Story: Wir spielen einen Detektiv, der eine Mordserie aufklären muss. Soweit so 08/15. Der Clou: Wir haben statt eines künstlichen Auges eine KI in Augapfel-Form (Aiba), die uns bei unseren Ermittlungen hilft, aber irgendwie mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet. Wie kommen wir zu Aiba? Und wieso können wir uns an nichts von vor sechs Jahren und früher erinnern? Und… haben die Morde etwas mit uns selbst zu tun? Fragen über Fragen. Dazu kommt, dass wir zur Befragung unserer Zeugen nicht ganz klassisch einen Fragenkatalog abarbeiten, sondern eine Maschine einsetzen, um in ihr Bewusstsein einzudringen und dort nach Hinweisen zu stöbern. Klingt freaky? Ja! Aber dabei ist es unheimlich spannend, versprüht eine gewaltige Ladung Charme, enthält eine Prise Japano-Humor, und ist zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Tiptop Empfehlung für alle, die offen sind für eine verrückte Spieleerfahrung! Dazu erscheint jetzt im April der zweite Teil. Hach!
Für Fans von: Der Zero Escape Reihe, weirder Science Fiction und Doctor Who.