Großes Weirdness-Kino mit Gruselfaktor im kleinen Format – Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.
Titel: The Beautiful Bureaucrat
Autor: Helen Phillips
Verlag: Henry Holt and Company
Inhalt: (leider nur im Original) In a windowless building in a remote part of town, the newly employed Josephine inputs an endless string of numbers into something known only as „The Database.“ After a long period of joblessness, she’s not inclined to question her fortune, but as the days inch by and the files stack up, Josephine feels increasingly anxious in her surroundings. The office’s scarred pinkish walls take on a living quality. The drone of keyboards echoes eerily down the long halls. When one evening her husband Joseph disappears and then returns, offering no explanation as to his whereabouts, her creeping unease shifts decidedly to dread. As other strange events build to a crescendo, the haunting truth about Josephine’s work begins to take shape in her mind, even as something powerful is gathering its own form within her. She realizes that in order to save those she holds most dear, she must penetrate an institution whose tentacles seem to extend to every corner of the city and beyond.
„The person who interviewed her had no face. Under other circumstances – if the job market hadn’t been so bleak for so long, if the summer hadn’t been so glum and muggy – this might have discouraged Josephine from stepping through the door of that office in the first place. But as things were, her initial thought was: Oh, perfect, the interviewer’s appearance probably deterred other applicants!“
Unangenehm, gruselig, merkwürdig – das fällt mir auf Anhieb zu diesem schmalen Band ein. Eine Goodreads-Bewertung von 3,23 hätte mich fast vom Lesen abgehalten, aber der Plot klang viel zu spannend, um es nicht zu tun! Und es waren ja auch nur knapp 170 Seiten. Auf denen ist jedoch eine Menge passiert. Man wird in das Vorstellungsgespräch von Josephine hineingeworfen, mit einem sehr merkwürdigen Gesprächspartner, der kein Gesicht zu haben scheint. Oder spielen ihr ihre schwächer werdenden Augen wieder mal einen Streich? Ihr neues Arbeitsumfeld ist jedenfalls alles andere als heimelig und kollegial; Sie arbeitet in einem winzigen Büro mit grauen Handabdrücken auf den grauen Wänden und tippt Daten, die sie nicht versteht, von grauen Akten in einen grauen Computer ein. Nach einigen Tagen, einigen Wochen, merkt man, wie sie in den Strudel der Bürokratie gesogen wird, ihr Mann wirkt auf einmal merkwürdig und es geschehen seltsame Dinge. Langsam, aber sicher kommt sie auf die Wahrheit hinter den Akten, was sie bedeuten und was diese für eine Auswirkung auf ihr Leben haben. Ihr Mann ist in Gefahr und sie muss alles daran setzen, ihn zu retten!
„It was wise to put bureaucrats in windowless offices.“
Mit einer einzigartigen Sprache, vielen Wortspielereien, Merkwürdigen Gegebenheiten und einer genialen Idee hinter dem Plot hat es Helen Phillips geschafft, mich so dermaßen zu begeistern, dass ich einfach nur dasaß und Seite um Seite verschlingen musste, um endlich die Auflösung zu erfahren. Die Beziehung zwischen den Hauptcharakteren war ziemlich schräg, aber zugleich auch irgendwie normal. Die „Bösewichte“ hätten ein wenig ausgefleischter und gruseliger sein dürfen, um dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen aufzusetzen. Alles in allem war ich aber richtig froh, dass ich dieses Buch trotz der Bewertungen gelesen habe! 4,5/5
Helen Phillips, "The Beautiful Bureaucrat", Henry Holt & Co., ISBN: 9781627793766