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Rezension

Quantenträume: Chinesische Sci-Fi über KI

Quantenträume: Chinesische Sci-Fi über KI

Eine bunte Mischung an kreativer und innovativer Science-Fiction aus China – perfekt für Fans des Genres.

 

Eine Sprachwissenschaftlerin wird mitten in der Nacht angerufen. Die neueste Entwicklung auf dem Spielzeugmarkt, ein Plüsch-Seehund mit KI, hat offenbar eine eigene, für Menschen unverständliche Sprache entwickelt … Ein König liebt nichts so sehr, wie neuen Geschichten zu lauschen. Doch irgendwann hat er alles gehört, was es zu erzählen gibt – und so lässt er kurzerhand einen Geschichtenroboter bauen … Das Spektrum an Ideen, die fünfzehn der berühmtesten chinesischen Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren in diesem Sammelband ausbreiten, zeigt auf beeindruckende Weise, wie einfallsreich und innovativ man sich in China mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzt.

Hao Jingfang, Qiufan Chen, Wang Jinkang und andere, Quantenträume CoverSeit Cixin Liu auch hier bei uns die Welle macht, schwappt nach und nach weitere Science-Fiction aus China zu uns – und das ist toll! Spätestens, nachdem ich Lius Sammelband an Kurzgeschichten („Die wandernde Erde“) gelesen habe, bin ich Feuer und Flamme für frische Erzählstimmen und ebenso frische Ideen. Nach einigen Fehlgriffen wie etwa „Die Siliziuminsel“ bin ich jedoch erst einmal etwas auf Abstand zu chinesischer Science-Fiction gegangen. Doch als dieser Band an Kurzgeschichten verschiedenster Autoren Chinas erschien, kam ich dann doch nicht daran vorbei. Natürlich wurde hier wieder mit dem Meister Cixin Liu geworben – hier hat man direkt einen dicken Hinweis auf das Cover gedruckt. Denn dass Liu ein Vorwort im Umfang von sage und schreibe fünf Seiten beigesteuert hat, zieht aus Marketingperspektive natürlich hervorragend. Dabei weiß jeder, der sich ein wenig mit der Materie „chinesische Science-Fiction“ befasst hat, dass bspw. Xia Jia, die gar nicht auf dem Cover vermerkt ist, in China ebenfalls eine große Nummer ist. Aber das nur am Rande, das hier soll kein Rant werden, sondern ich möchte im Gegenteil den Ideenreichtum und die Vielseitigkeit der verschiedenen Kurzgeschichten loben – die aber natürlich nicht ausschließlich Highlights waren; das ist bei solchen Sammlungen aber auch eher selten.

Was das ist der Tod, fragen Sie? Der Tod, das ist ewiger Schlaf. Erkalten und Ersteifen. Für euch Menschen bedeutet er außerdem Verwesung, für uns Roboter ein langsames Verrosten. »Tod« ist ein Wort, das mir Angst macht … Meine Chips fangen an zu zittern, und meine Stromkreisläufe werden instabil, wenn ich daran denke.

Den Auftakt dieses 500-Seiten-Wälzers macht die „Chinesische Enzyklopädie“ von eben erwähnter Xia Jia. Diese Geschichte rund um eine mysteriöse Krankheit hat mich fasziniert – die Erkrankten verlieren nach und nach den Bezug zur Sprache und beginnen damit, unbewusst eine eigene zu entwickeln, um sich irgendwie mit der Außenwelt zu verständigen. Xia Jias Kurzgeschichte beschreibt den Veresuch zweier Freundinnen, trotz der Erkrankung der einen, weiterhin miteinander zu kommunizieren. Welche Methoden und vor allem wie diese zum Einsatz kommen, hat mir wirklich unglaublich gut gefallen, obwohl ich nicht immer dahinterkam, wie sich die Bedeutung der Worte herleiten lässt. Ich gehe davon aus, dass dies der Übersetzung geschuldet ist, die einfach nicht immer 1:1 alles wiedergeben kann. Nichtsdestotrotz hat diese Kurzgeschichte meiner Meinung nach wenig mit dem Hauptthema, künstliche Intelligenz, zu tun und erscheint mir ein wenig fehl am Platz – obwohl ich sie unglaublich gern gelesen habe.

Andere Geschichten wiederum handeln von Robotern und Androiden, hier ist der KI-Ansatz sofort zu erkennen. Besitzer ermordende Haus-Androiden, Roboter, die rund um die tote Erde fahren, um die Menschheit zu retten oder Roboter, die auf einem entfernten Mond ein Superhotel für gestrandete Reisende bauen: Dieses Buch hat sie alle! Und auch wenn alle dieser Androiden/Roboter-bezogenen Erzählungen etwas Besonderes bieten, waren manche doch vorhersehbar, weshalb ich mich lieber den herausstechenden, unfassbar kreativen Kurzgeschichten widmen.

„Die Möbius-Raumzeit“ erzählt beispielsweise die – gegen Ende zugegeben etwas vorhersehbare – Geschichte um einen Mann, dem zur Verbesserung seiner selbst Implantate und Chips ins Hirn gepflanzt werden und sich so immer weiter in Richtung vollständiger Digitalisierung des Menschen bewegt. Gu Shi erzählt die für den Leser kaum fassbare Wahrnehmung, über die der Protagonist nun verfügt – er sieht bspw. Dinge aus vielen Perspektiven gleichzeitig. Der Fakt, dass diese Tatsache sein immer noch an menschliche Kapazitäten gewöhnte Gehirn zu sprengen droht, macht das Ganze in seiner Entfernung zur heutigen Welt ein klein wenig realistischer. Und auch der Mann, der in Wang Jinkangs „Bekenntnis“ nach einem schlimmen Autounfall seiner toten Frau (jetzt in Form einer Replikantin) gegenübersteht, ist in seinen sich überschlagenden, nicht mit der Situation zurecht kommenden Gedanken äußerst realistisch.

Das Etwas, das aussah wie ein Mann, beugte sich zum Objektiv vor und öffnete den Reißverschluss seines Kapuzenpullovers. Darunter kam kein nackter Körper zum Vorschein, sondern ein blau leuchtendes Netzwerk aus unermesslich vielen einander überlagernden Ebenen, komplex wie eine Galaxie, die sich bis an die Grenzen des Universums ausdehnte mit ihren unzähligen Lichtbahnen, die sich ineinander verwoben, aufeinanderprallten, umeinander kreisten.

Während das jetzt einige Positivbeispiele waren, gab es auch Erzählungen, mit denen ich wenig anfangen konnte, da der Schreibstil mir zu „hart“ war, zu technisch oder einfach zu uninteressant. Paradebeispiel dafür ist „Der umgekehrte Turing-Test“ von Sun Wanglu, der auf einer spannenden Grundidee beruht: Wie soll ein Mensch einer künstlichen Intelligenz seine Menschlichkeit beweisen? Doch leider entpuppt sich diese Geschichte als verwirrenden Thriller, der nahezu in Echtzeit beschreibt, wie eine Firma gehackt wird und wie sie gegen diesen Hacker vorgeht. Gähn. Ebenso wenig konnte ich mit „Der Wannengeist“ von Shuang Chimu anfangen. Diese Kurzgeschichte dreht sich um ein Fußmassagegerät mit KI, das sich nicht auf die Füße seines neuen Besitzers anpassen und eigentlich nur heim zu seinem ursprünglichen Besitzer möchte. Die gesamte Story ist ein Rechtsstreit, der abstrus und verwirrend ist – da macht der typisch chinesische Sci-Fi Stil, nüchtern und spröde, leider auch nichts wett.

Fazit: In Summe kann man sagen, dass sich hier durchaus einige solide Geschichten versammeln. Aber auch einige Kuriositäten haben sich hier versteckt. Für einen Fan von Hard Science-Fiction ein gefundenes Fressen, für mich waren manche Erzählungen ein Schuss in den Ofen. Von 15 Kurzgeschichten habe ich drei für wirklich herausragend befunden, drei waren nichts. Ein buntes Potpourri also. Eines kann ich jedoch festhalten: Der Ideenreichtum der chinesischen Science-Fiction übertrifft das, was ich bisher an Sci-Fi aus Europa oder Amerika gelesen habe, um Welten.

 

Weitere Meinungen:

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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Hao Jingfang, Qiufan Chen, Wang Jinkang und andere / Quantenträume / Heyne Verlag / Taschenbuch, 512 Seiten / ISBN: 978-3-453-31904-2 / Erschienen am 14.09.20 / zur Verlagsseite

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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