Skip to content
site-logo

KIMONO Blog

Books, Games & Lifestyle

  • Rezensionen
    • Roman
    • Harter Tobak
    • Sachbuch
    • Jugendbuch
    • Science-Fiction
    • Erzählband
    • Graphic Novel/Comic
    • Erfahrungen & Schicksale
    • Rezensions-Datenbank
  • Themen
    • Asiatische Literatur
    • Tod, Trauer und Krankheit
    • Neuerscheinungen
    • Escape Room
    • Schmökerbox
    • Abgebrochen
    • Ausgelesen & Ausgelassen
  • Gaming
  • Lifestyle
  • Über KIMONO
    • Presskit
  • Rezensionen
    • Roman
    • Harter Tobak
    • Sachbuch
    • Jugendbuch
    • Science-Fiction
    • Erzählband
    • Graphic Novel/Comic
    • Erfahrungen & Schicksale
    • Rezensions-Datenbank
  • Themen
    • Asiatische Literatur
    • Tod, Trauer und Krankheit
    • Neuerscheinungen
    • Escape Room
    • Schmökerbox
    • Abgebrochen
    • Ausgelesen & Ausgelassen
  • Gaming
  • Lifestyle
  • Über KIMONO
    • Presskit
Rezension

Robert Seethaler: Der letzte Satz

Robert Seethaler: Der letzte Satz
Ein unaufgeregtes Buch über das Leben und Sterben Gustav Mahlers, das stark geprägt ist von Seethalers Handschrift.

 

An Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa sitzt Gustav Mahler. Er ist berühmt, der größte Musiker der Welt, doch sein Körper schmerzt, hat immer schon geschmerzt. Während ihn der Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint. An Anna, die andere Tochter, die gerade unten beim Frühstück sitzt, und an Alma, die Liebe seines Lebens, die ihn verrückt macht und die er längst verloren hat. Es ist seine letzte Reise.

Robert Seethaler, Der letzte Satz Cover

Seine letzten beiden Romane, „Das Feld“ und „Ein ganzes Leben“, habe ich sehr genossen, und deshalb kam ich nicht umhin, Robert Seethalers neuestes Werk „Der letzte Satz“ ebenfalls zu lesen. Oder vielmehr zu verschlingen, denn das schmale Bändchen birgt lediglich knapp 130 Seiten zwischen seinen Buchdeckeln. Genau wie in Seethalers „Feld“ geht es hier um das Leben und Sterben, um den Rückblick auf das eigene Leben. Doch anstelle von Menschen wie du und ich widmet sich der Autor diesmal einer bekannten Persönlichkeit: Gustav Mahler. Dieser revolutionierte Ende des 19. Jahrhunderts die damalige Musikwelt mit seinen Kompostitionen. Ich muss gestehen, bewusst hatte ich noch nichts von Mahler gehört – dennoch war meine Neugier auf dieses Buch geweckt, denn ich liebe Robert Seethalers schöne, verträumte Erzählsprache und seine Art, wie er das alltägliche Leben portraitiert. Und genau in dieses Raster fällt auch „Der letzte Satz“. Und genau deshalb habe ich das Buch auch gerne gelesen. Gustav Mahler wird, wie im Feuilleton stark kritisiert, als ganz normaler Mensch dargestellt, der seine Stärken und Schwächen hat, seine Frau aufgrund seiner Leidenschaft zu seiner Arbeit vernachlässt, und der den frühen Tod einer seiner Töchter immer noch nicht überwunden hat. Nebenher komponiert er Opern, die ihn weltberühmt machen. Auf seiner letzten Schriffsreise, sich seiner schwindenen Gesundheit bewusst, grübelt er nun über sein Leben nach. Was hätte er anders, was besser machen können und sollen? Gedanken, die wohl jeder von uns bereits einmal gedacht hat. Und anstatt vergangene große Persönlichkeiten zu romantisieren, gefällt mir Seethalers Entscheidung, diese Geschichte genau so zu erzählen.

Die Sonne stand jetzt hoch, und die Helligkeit des Himmels schmerzte in seinen Augen. Auf der Reling, in etwa zehn Metern Entfernung, hockte ein großer weißer Vogel. Sein Schwanz war lang und breitete sich auf dem Deck aus wie ein Hochzeitsschleier. Als er die Flügel hob und lautlos wie ein Schatten verschwand, gab es einen Ruck in Mahlers Brust, und er stöhnte leise auf. Er hatte geschlafen, und er wusste, es war die Angst.

In diesem Roman erhalten Unwissende wie ich einen genauen Blick auf oder vielmehr Einblick in Mahlers Leben. Was ich vor der Lektüre bei Wikipedia überflogen hatte, wurde hier zum Leben erweckt. Wer sich bereits vorher mit Mahler befasst hat, wird sich bestens zurechtfinden – weiß aber leider auch schon genau, was passieren wird. Manchmal ist es also doch noch zu etwas nütze, ohne Vorkenntnisse ans Werk zu gehen! Seethalers bekannter Schreibstil trägt enorm dazu bei, dass man sich im „letzten Satz“ verlieren kann – und das erprobtermaßen am besten, wenn man sich bei der Lektüre Mahlers schönste Werke zu Ohren gibt. Den einzigen Kritikpunkt, den ich nennen kann, ist die Länge des Buchs, bzw. seine Kürze. Durch diese wird die Gedankenflut Mahlers natürlich stark geschröpft, was das Geschehen doch ein wenig emotionsärmer gestaltete, als ich eigentlich erwartet hatte, weshalb es für mich auf der Rangliste leider hinter seinen letzten beiden Büchern steht. Dennoch kann ich Seethalers neues Werk weiterempfehlen, denn seine Bücher zu lesen, bedeutet für mich immer, abzutauchen, und das tut aktuell doch ganz gut, möchte ich behaupten.

Glauben war in Wahrheit Wissen. Heute wusste er nichts mehr. Das Einzige, worauf er sich in gewisser Weise immer verlassen konnte, war sein Körper beziehungsweise dessen Zerfall. […] Er hätte es aufschreiben sollen. Er hätte die Harmonien seines Körpers komponieren sollen. Und noch viel mehr die Disharmonien. Zu spät.

 

Weitere Meinungen zum Buch: Fräulein Julia | Schreiblust Leselust | Literaturcafé

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Hanser Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Robert Seethaler / Der letzte Satz / Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 128 Seiten / ISBN: 978-3-446-26788-6 / Erschienen am 03.08.20 / zur Verlagsseite

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …
Hanser VerlagKurzrezensionRezensionsexemplarRoman

Related Posts

Schlaflos? Die interaktive Gutenachtgeschichte »The Bear«
Schlaflos? Die interaktive Gutenachtgeschichte »The Bear«
Haruki Murakami: Die Stadt und ihre ungewisse Mauer
Haruki Murakami: Die Stadt und ihre ungewisse Mauer
Haruki Murakami: 1Q84
Haruki Murakami: 1Q84
Amélie Cordonnier: Die Entscheidung
Amélie Cordonnier: Die Entscheidung

Beitrags-Navigation

Highlight-Alarm! Sayaka Murata: Das Seidenraupenzimmer
Quicktip! Yukio Mishimas »Leben zu verkaufen«

Kommentar verfassenAntwort abbrechen

Moshi moshi!

Moshi moshi!

Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



Neue Bücher aus Asien

Lifestyle

Gaming

Ich lese gerade…

Abonnieren

Dein Postfach verdient etwas Liebe. Hol dir KM.de direkt in deine Inbox!

Dieses Formular speichert deine E-Mail-Adresse, damit ich dir aktuelle Posts zusenden kann. Mehr Infos

Toll! In deinem Postfach wartet eine Mail zur Bestätigung deines Abos. Überprüfe ggf. deinen Spam-Ordner.

  • Impressum
  • Datenschutz
  • Personenbezogene Daten einsehen & löschen
Copyright © 2024 | All Rights Reserved | Martina Wagner, 2016-2024
  Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehe ich von deinem Einverständnis aus. OK Ablehnen Mehr lesen
Cookies

Privacy Overview

This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may affect your browsing experience.
Necessary
immer aktiv
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Non-necessary
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.
SPEICHERN & AKZEPTIEREN
 

Lade Kommentare …
 

    %d