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Rezension

Yu Hua: Die sieben letzten Tage

Yu Hua: Die sieben letzten Tage
„Grim Fandango“ trifft Gesellschaftssatire: Ein sonderbares, liebevoll und emotional erzähltes Buch!

 

DAS MODERNE CHINA – EINE GROTESKE: Yang Fei ist erst 41 und schon tot. Bevor aber seine Seele ins Jenseits geht, befindet sich der Verstorbene sieben Tage in einem Zwischenreich, wo er sein Leben Revue passieren lässt. Schon seine Geburt ist dramatisch: Die hochschwangere Mutter verliert das Kind auf dem Abort des Zuges, zum Glück findet es der Streckenwärter Yang Jinbiao auf den Schienen und nimmt das Kind auf. Im modernen China bleibt sein Leben dramatisch: der Abriss seiner Wohnung durch Spekulanten, die Verarmung seines Ziehvaters durch Krankheit, und dann verlässt ihn noch seine große Liebe Li Qing. (zur Verlagsseite)

Yu Hua, Die letzten sieben Tage Cover

Surreal, komisch und äußerst charmant erzählt Yu Hua in „Die sieben letzten Tage“ die Geschichte von Yang Fei. Dieser ist allerdings bei Beginn des Buches bereits tot – die Handlung umfasst die erste (und letzte?) Woche als Toter und ermöglicht dem Leser, in die gesamte Vergangenheit Yang Feis zu blicken. Yang Fei, einst ein Findelkind, wurde liebevoll von Yang Jinbao groß gezogen, der ihm eine wahnsinnig liebevolle Kindheit schenkte, seitdem er ihn auf den Zugschienen liegend gefunden und gerettet hat. Sein Leben lang steckt Yang Jinbao zurück, um Yang Fei eine möglichst gute Kindheit zu ermöglichen, er erlaubt es sich nicht einmal, sich zu verlieben. Liebevoll erinnert sich Yang Fei zurück an die Zeit seiner Kindheit, seines Erwachsenwerdens, und der Geschichte vom Medienrummel, der ausbricht, als seine biologische Mutter versucht, ihn zu finden. „Das Schienenkind“ Yang Fei erinnert sich in den sieben Tagen nach seinem Tod jedoch nicht nur an Kindheit und Jugend, sondern auch an seine erste Liebe, die ihn später wegen einem Anderen verließ.

Im Reich der Toten angekommen, findet Yang Fei sich zunächst im Bestattungsinstitut wieder, doch da er sich um Lebzeiten weder um Grab noch Urne gekümmert hat, kann er sich nicht verbrennen lassen. Trostlos wandert er weiter und trifft in der nebligen Zwischenwelt nicht nur seine ehemalige Frau Li Qing, sondern auch seine Ziehmutter und andere Menschen, mit deren Leben er auf die eine oder andere Weise in Berührung gekommen ist. Sei es das Kind, dem er vergünstigt Nachhilfe geben sollte, das mitten in Trümmern einer ohne Vorwarnung eingerissene Wohnsiedlung seine Hausaufgaben macht und auf seine Eltern wartet, oder der Restaurantbesitzer, bei dem er viele Male schon gespeist hat, und in dessen Restaurant Yang Fei auch sein Leben gelassen hat: All diesen Menschen begegnet er in der Totenwelt, da diese auch kürzlich aus dem Leben geschieden sind. Doch eine Person scheint sich vor ihm zu verstecken, so gut er auch sucht: Sein Ziehvater Yang Jinbao, der über Nacht Yang Feis Haus verlassen hat; vom Krebs geschwächt und möglicherweise bereits tot. Yang Fei wünscht sich nichts sehnlicher, als von seinem Vater Abschied zu nehmen und Antworten darauf zu bekommen, warum dieser plötzlich verschwunden ist…

„Wer ein Grab hat, hat eine letzte Ruhestätte, wer keins hat, bekommt das ewige Leben. Was ist Ihrer Meinung nach besser?“

Beißend und herrlich komisch erzählt Yu Hua hier nicht nur die Lebensgeschichte des mir sehr sympathischen Protagonisten Yang Fei, sondern betont auch Missstände und politische Ungereimtheiten Chinas, beispielsweise die Medien, deren Berichterstattung wirr und oft auch gegensätzlich ist; die Angehörigen der Betroffenen von Unglücken oder Unfällen werden oftmals mittels Geld oder Drohungen zum Schweigen gebracht, sodass die Presse nicht in Verruf gerät. Yang Fei stößt an vielen Orten auf diese seltsamen Situationen, die ihn immer wieder ins Grübeln bringen. Was ist wirklich mit den vielen Babyleichen, die im Fluss schwimmen, passiert? Waren dies tatsächlich „nur“ Abtreibungen, die im Zuge der Geburtenkontrolle vorgenommen wurden? Yang Fei spielt in „Die sieben letzten Tage“ allerdings keinesfalls den Detektiv, sondern widmet sich seiner Mission, seinen Vater zu finden, bevor sich seine Erinnerungen ins Nichts auflösen…

„Wenn Sie verbrannt werden wollen, müssen Sie sich beeilen!“

Fazit: Ein sonderbares, leises und sehr emotionales Buch. Yu Hua erzählt mit toller Atmosphäre und leisem Witz, wie Yang Fei in der Zwischenwelt der Toten nicht zu Ruhe kommen kann, ehe er seinen Ziehvater unter den vielen Leichen und Skeletten gefunden hat, die ziellos herumzuirren scheinen, besonders diejenigen, die weder Grab noch Urne haben. Ein tolles Buch, man fliegt förmlich durch die Seiten! Allerdings bleibt der erhoffte gefühlvolle Moment doch aus, nachdem das Buch sein Ziel „erreicht“ hat; wo ich erwartet habe, aufgewühlt und traurig zurückzubleiben, war nur eine gedämpfte Leere. Trotz dieses Wermuttropfens kann ich dieses Buch bedenkenlos empfehlen. Es regt zum Nachdenken an und beleuchtet auch diverse Missstände im chinesischen Alltag. Ein Buch, das einen nachdenklich und verblüfft zurücklässt.

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Titel: Die sieben letzten Tage
Autor: Yu Hua
S. Fischer Verlag
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag, 300 Seiten
ISBN: 9783100021939

Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom S. Fischer Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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asiatische LiteraturRezensionsexemplarRomanS. Fischer VerlagTod / Krankheit / Trauer

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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