Menstruationstassen sind nicht nur in der aktuellen Zeit des Hamsterns eine große Bereicherung im Alltag (denn ehrlich, vor leeren Binden- und Tampon-Regalen zu stehen, während man gerade darauf angewiesen wäre, ist mies), sondern einfach immer. Ich benutze seit Jahren bereits eine Menstruationstasse und mag nicht mehr darauf verzichten. Natürlich war die Umgewöhnungsphase messy und mit stetigen Ängsten begleitet („Läuft auch wirklich nichts aus?“), doch wenn man erst mal ein, zwei Perioden mit Tasse „absolviert“ hat, kommt man nicht umhin, die Benefits zu sehen. Und obwohl das Thema bereits in aller Munde ist (spätestens seit Einzug des Nachhaltigkeits-Gedankens), möchte ich euch heute eine tolle Tasse vorstellen und meine persönlichen fünf Gründe verraten, warum sich der Wechsel lohnt.
Kürzlich erreichte mich nämlich ein tolles Päckchen von OrganiCup (übrigens zum perfekten Testzeitpunkt). Diese Gelegenheit wollte ich dann doch gleich nutzen, um euch ein bisschen was über Menstruationstassen zu erzählen (für diejenigen unter euch, die nicht sowieso schon längst eine nutzen)!
Bisher habe ich immer auf die billigste Menstruationstasse gesetzt, einfach, um mein Budget noch mehr zu schonen. Dabei habe ich nie wirklich darauf geachtet, wie die Tasse sich anfühlt oder wie dick das Material ist. Es gibt nämlich verschiedene Materialstärken, je nach Hersteller. Als ich dann den OrganiCup ausprobiert habe, war die Freude groß – siehe da, Menstruationstassen gehen auch anders!
Das Material (übrigens 100% medizinisches Silikon) ist viel dünner und lässt sich viel leichter falten als meine bisherige Tasse, was die „Arbeit“ bei jedem Einsetzen ungemein erleichtert. Zusätzlich zum OrganiCup gibt es auch noch…
- OrganiWipes – wenn man die Menstruationstasse doch mal unterwegs leeren muss, und
- OrganiWash, ein flüssiges Waschgel für die Reinigung der Tasse (auch als Intimwaschgel verwendbar, da es Milchsäuren zum Ausgleich des pH-Werts enthält).
Beide Produkte sind parfumfrei und vegan. Für jemanden wie mich, der keine flüssige Seife zuhause hat, war das Waschgel ein echter Segen: eine kleine Tube Reinigungsmittel speziell für die Menstruationstasse – von dem ich tatsächlich nur einen Tropfen benötige. So hält die Tube länger! Die OrganiWipes sind ideal für lange Tage unterwegs – wenn man keinen Zugang zu Wasser hat und die Tasse auffrischen möchte.
Alle, die bisher noch keine Erfahrungen mit einer Menstruationstasse gemacht haben, können beruhigt sein: Eine Anleitung liegt dem OrganiCup natürlich auch bei – allerdings in anderer Form, als ich erwartet hatte: Die Anleitung sowie Tipps und Tricks sind nämlich auf die Innenseite des Verpackungskartons gedruckt! Das finde ich wirklich smart. Hier erfahrt ihr, was ihr vor der ersten Verwendung beachten müsst (gut sterilisieren!), wie ihr die Menstruationstasse einsetzt (und zum Einführen faltet), sowie was beim Tragen und Entfernen zu beachten ist. Was jetzt vielleicht noch etwas wie Rocket Science klingt, ist wirklich kinderleicht und nach zwei, drei Mal habt ihr den Dreh raus – versprochen!
Mein Fazit zum OrganiCup fällt also sehr positiv aus. Da ich das Handling von anderen Tassen bereits gewöhnt bin, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten in der Benutzung. Dadurch, dass das Material angenehm dünn war, habe ich im direkten Vergleich mit anderen Tassen eine erleichterte Handhabung beim Einsetzen gehabt. Das OrganiWash tut, was es soll, und reizt dabei nicht meine Schleimhäute, wie es handelsübliche Seifen tun. Die OrganiWipes habe ich noch nicht getestet, da ich sie mir für den Fall der Fälle aufheben möchte. Da das bei mir in einigen Jahren Tassenbenutzung bisher nur ein oder zwei Mal vorgekommen ist, gehe ich davon aus, dass man von einer Packung mit 10 Reinigungstüchern lange etwas hat. (Es sei denn, ihr seid viel unterwegs und aktiver als ich – was zugegebenermaßen nicht schwer sein dürfte 😀 )
Den OrganiCup könnt ihr direkt im Online-Shop der Marke erstehen. OrganiWipes und OrganiWash sind separat erhältlich. >> Hier geht es zum OrganiCup Shop
5 gute Gründe für Menstruationstassen
Wer sich immer noch nicht sicher ist, ob eine Menstruationstasse das richtige ist, für den habe ich meine persönlichen 5 Vorteile, die ich durch das Benutzen einer Tasse habe, einmal zusammengefasst.
#1 Geldersparnis
Ja, die Anschaffung einer Menstruationstasse kostet euch erst mal Geld. Aber dann habt ihr mehrere Jahre Ruhe! Vor allem zu Studienzeiten hat mir diese für mich damals „große“ Anschaffung ein wenig Kopfzerbrechen bereitet. Denn überschlägt man auch nur grob die Kosten, die man jeden Monat durch den Kauf einer Packung Binden oder alle drei Monate einer Packung Tampons spart, kommt man nach ca. einem Jahr (wenn ihr günstige Produkte kauft, sonst schon früher!) auf die Kosten einer Tasse. Und ihr spart ja nicht nur ein Jahr lang, sondern – wenn ihr sie richtig anwendet und pflegt – bis zu zehn Jahre!
#2 Bequemlichkeit
Neben dem Tragekomfort liebe ich noch einen anderen Aspekt meiner Menstruationstasse: die Bequemlichkeit! Ich muss nicht, wie bei Binden oder Tampons, alle 2-3 Stunden (an starken Tagen) kontrollieren und wechseln, sondern kann den ganzen Tag einfach mein Leben leben, ohne einen Gedanken an meine Tasse zu verschwenden. Selbst an den starken Tagen setze ich meine Menstruationstasse morgens ein und leere sie abends, wenn ich von der Arbeit wiederkomme, aus – an leichten Tagen sogar erst abends vorm Schlafengehen. Das sind viele, viele Stunden und natürlich hat man gerade am Anfang Bedenken: „Wird die Tasse auslaufen? Passt da überhaupt alles rein?“ – und auch hier kann ich euch beruhigen: Wenn die Menstruationstasse richtig sitzt (das merkt ihr an dem „Plopp“ beim Einsetzen), bildet sich ein Vakuum, was verhindert, dass sie verrutscht oder ausläuft. Alles bleibt dicht! Zudem hält eine Menstruationstasse so viel Blut wie drei große Tampons. Also seid ihr auch da auf der sicheren Seite.
#3 Weniger Müll
In Zeiten von Zero bzw. Less Waste achten wir bei der Neuanschaffung von Dingen natürlich auch darauf, dass diese am besten bestehende Müllschleudern ersetzen bzw. die Produktion von Müll verhindern. Mit einer Menstruationstasse tut ihr genau das. Tampons sind meistens in einer Plastikfolie verpackt, wandern nach Gebrauch zudem selbst in den Müll. Binden sind oft ebenso einzeln in Plastik verpackt, auf ihrer Unterseite mit einem Klebemittel versehen und meistens bestehen sie zudem nicht aus 100 % Baumwolle wie Tampons, da sie an spezielle Gegebenheiten und Slipformen angepasst sind („Flügel“ etc.). Und natürlich wandern auch sie nach Benutzung in den Müll. Binden und Tampons kommen zudem stets in Umverpackungen (bei Binden manchmal auch aus Plastik), die später in den Müll wandern. Menstruationstassen kommen natürlich auch in einer Umverpackung zu euch (die einzige für viele weitere Jahre!), können aber immer wieder verwendet werden.
#4 Tragekomfort
Auch wenn eine Menstruationstasse sehr viel größer ist als ein Tampon: Ist sie einmal richtig eingesetzt, spürt ihr sie überhaupt nicht. Und im Gegensatz zu Tampons trocknet eine Tasse auch nicht aus (wodurch ja das Tamponeinführen oft zur Qual wird). Auch, wenn die Tasse relativ voll und deshalb auch „schwer“ ist, spüre ich sie nicht. Menstruationstassen gibt es grundsätzlich auch in verschiedenen Größen, bei OrganiCup sind das bspw. Mini, A und B – Mini für Teenager, A für diejenigen, die noch nicht vaginal entbunden haben und B für diejenigen, die bereits vaginal entbunden haben.
#5 Lerne deinen Körper besser kennen
Ja, ich gebe zu, Menstruationstassen können gelegentlich etwas gewöhnungsbedürftig sein (vor allem wenn man ungeschickt ist und sich den Inhalt beim Ausleeren über die Hand schüttet). Aber durch die Verwendung lernen wir unseren Körper besser kennen und lernen vor allem auch, uns nicht vor unseren eigenen Körperfunktionen zu ekeln. Denn die Monatsblutung ist etwas ganz Natürliches und sollte nicht, wie in zahlreichen Binden- oder Tampon-Spots, als ein Tabu, etwas „Unreines“ oder „Ekliges“ dargestellt werden.
Danke an OrganiCup für die Zusendung der Produkte zum Testen!