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Rezension

Junichiro Tanizaki: Der Schlüssel

Junichiro Tanizaki: Der Schlüssel
Spannender Tagebuchroman, der alle Grenzen überschreitet — ein verrückter Ritt durch die Prüderie Japans und dessen Gepflogenheiten.

 

Ein Universitätsprofessor, der fürchtet, seiner attraktiven, elf Jahre jüngeren Ehefrau sexuell nicht mehr zu genügen, sucht nach einem Weg, seinem Eheleben neuen Schwung zu verleihen. Seine zur Prüderie erzogene Frau pflegt die Vorstellung, dass der eheliche Akt ausschließlich im dunklen Schlafzimmer, in Stille und »orthodox« auszuführen sei. Alles Reden darüber ist für sie tabu. Der Professor beschließt, indirekt mit ihr zu sprechen, in seinem Tagebuch. Den Schlüssel platziert er so, dass seine Frau ihn finden muss. Nach und nach gibt er seine geheimsten Wünsche preis, erst in der Hoffnung, dann in der Gewissheit, dass sie, die ihrerseits ein Tagebuch beginnt und nur nachlässig »versteckt«, die Aufzeichnungen liest. Weil er weiß, dass ein wenig Eifersucht ihm Flügel verleiht, bringt der Professor den zukünftigen Ehemann der gemeinsamen Tochter ins Spiel. Seine Frau spielt mit. Doch schon bald ist nicht mehr klar, wie weit sie gegangen ist. (zur Verlagsseite)

Junichiro Tanizaki, Der Schüssel Cover

Zunächst nur neugierig durch das wunderschöne Cover und die Gestaltung, hat mich dann spätestens der Klappentext komplett abgeholt: Die Rede ist vom Tagebuchroman „Der Schlüssel“ von Junichiro Tanizaki. In den 50er Jahren zuerst erschienen, kam der Roman mit einer fantasievollen und teilweise leider unpassenden Übersetzung zu uns nach Deutschland, weshalb sich der Cass Verlag, der sich auf japanische Literatur spezialisiert hat, entschloss, den japanischen Klassiker neu zu übersetzen. Heraus kam ein Roman, wie ich ihn zuvor noch nicht gelesen habe: Ikuko und ihr Mann, der als einziger namenlos bleibt, sind bereits seit 20 Jahren verheiratet. Im Schlafzimmer läuft es allerdings für beide Parteien nicht so, wie sie es sich vorstellen. Während Ikuko ihren Mann „ohne Perversitäten“ im abgedunkelten Schlafzimmer empfangen würde, dürstet es dem Professor danach, seine Frau nach zwanzig Ehejahren endlich einmal nackt zu sehen. Man muss vielleicht noch erwähnen, dass Ikuko streng konservativ erzogen wurde und deshalb nicht weiß, wie sie mit ihrer Scham vor diesem höchst privaten Thema umgehen soll. Weil der Professor seine Frau nicht auf dieses heikle Thema ansprechen möchte und Ikuko der Meinung ist, dass es sich nicht geziemt, beginnt er, seine Tagebucheinträge direkt an seine Frau zu richten. Denn er weiß, dass sie weiß, wo er sein Tagebuch aufbewahrt und vermutet auch, dass sie darin stöbert, also lässt er fortan den Schlüssel dazu scheinbar unabsichtlich an einer offenen Stelle liegen. Ikuko, die derweil auch mit dem Tagebuchschreiben begonnen hat, liest es natürlich nicht, blättert lediglich darin, ohne sich die Wörter anzusehen. Und so entspinnt sich zwischen den beiden über ihre Tagebücher hinweg ein Dialog, während sie stets vorgeben, das Tagebuch des anderes nicht zu lesen. Zunächst bewegt das Ehepaar sich auf einem sicheren Gebiet, doch als der Freund ihrer Tochter Toshiko, Kimura, hinzukommt, gerät das Ganze schnell aus den Fugen…

Halb hasse ich meinen Mann, halb liebe ich ihn. Eigentlich passen wir nicht zusammen, aber deshalb suche ich mir nicht einfach einen anderen. Der Grundsatz der ehrsamen Ehefrau ist so tief in mir verankert, dass ich mich nicht darüber hinwegsetzen kann. Die zudringliche, perverse Art und Weise, in der mein Mann mich liebkost, bringt mich in Verlegenheit, gleichzeitig weiß ich, dass er mich wahnsinnig liebt, und da muss ich ihm doch entgegenkommen.

Was für ein toller Roman! Ich habe bisher nur in meinen Jugendtagen einen E-Mail-Roman gelesen (und die Tagebücher der Bridget Jones), aber noch nie ein Buch im Stil von „Der Schlüssel“. Hier wird der Leser auf eine Reise mitgenommen, die er so schnell nicht mehr vergisst: Sexualität in Japan, das Eheleben, Tabuthemen, Betrug, Alkoholismus, Krankheit und Liebe sind nur einige der Themen, die behandelt werden. Es geht nicht nur darum, seine (konservativen) Grenzen zu übertreten, sondern auch die des Vertrauens, und sich zu fragen „Bin ich zu weit gegangen?“. Während die Eifersucht die Leidenschaft des Professors immer weiter befeuert, gerät Ikuko in einen Schlund aus Gefälligkeit und Betrug: Sie möchte ihren Mann rasend vor Eifersucht sehen, um ihrerseits ihre nymphomanische Neigung (ja, man hält es anfangs nicht für möglich!) zu befriedigen, allerdings überschreitet sie dabei „die letzte Grenze“ und ihre Ehe gerät immer mehr in eine Schieflage. Zudem spielt die Gesundheit der beiden auch eine zentrale Rolle, denn Ikukos Mann leidet immer mehr unter stark erhöhtem Blutdruck und Schwindelanfällen, sodass er auf Anweisung seines Arztes strikte Ruhe einhalten soll. Doch der Wunsch, seine Frau zu befriedigen, ist stärker als seine Vernunft.

Junichiro Tanizaki erzählt in „Der Schlüssel“ die Geschichte von Ikuko und dem Professor mit überraschender Bissigkeit, Überraschungsmomenten und einer großen Prise Humor. Da ich durch meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ die Literatur aus dem asiatischen Raum kennen und zu schätzen gelernt habe, war ich mir auch bei diesem Titel sicher, dass er mir gefallen würde. Das eine oder andere Mal litt sogar die Katze unter meiner Lektüre, da ich sie, laut lachend, nachts geweckt habe. 😀

Ich habe das Siegel gebrochen, ich habe das Buch auch aufgeklappt – aber ich habe keinen einzigen Buchstaben gelesen. […] Allerdings wird sie, je mehr ich betone, nichts gelesen zu haben, nur denken, ich hätte doch gelesen. So ist sie. Und da sie doch nur glaubt, ich hätte ihr Tagebuch gelesen, obwohl dem nicht so ist, könnte ich es ebensogut tatsächlich lesen, doch das tue ich auf keinen Fall.

Fazit: Dieser Roman ist nicht wie andere. Er behandelt Themen, über die ich noch nichts gelesen hatte, und ist in einem Stil erzählt, der mir neu war. Dass die beiden Protagonisten über ihre Tagebücher kommunizieren, ist eine gelungene Idee und besonders ob der Umstände der japanischen Kultur absolut grandios. Ich hoffe, dass es vom Autor noch mehr zu lesen gibt, und freue mich schon auf die Lektüre. „Der Schlüssel“ gehört definitiv zu den Büchern, die ich erneut lesen möchte, auch wenn ich bereits das Ende kenne. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

katzekatzekatzekatzekatze

Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom Cass Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Junichiro Tanizki, Der Schlüssel. Cass Verlag
Taschenbuch, 203 Seiten
ISBN: 9783944751160
Erschienen: 10.03.2017

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asiatische Literaturcass VerlagRezensionsexemplarRoman

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2 comments

  1. Sowala sagt:
    13. Januar 2018 um 17:10 Uhr

    … ich könnte mir vorstellen, dass dieser Roman in einer Beziehungskrise helfen kann.
    Also, lesenswert!
    LG

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Moshi moshi!

Moshi moshi!

Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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