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Rezension

Yangsze Choo: Nachttiger

Yangsze Choo: Nachttiger
Ein Ausflug nach Britisch-Malaya, der uns den chinesischen Aberglauben näherbringt und eine überaus spannende Geschichte zu erzählen hat.

 

Britisch-Malaya in den 30ern. Zwischen Dschungel und Kolonialvillen lauert eine tödliche Gefahr… Der chinesische Houseboy Ren ist in geheimem Auftrag unterwegs: Er soll den amputierten Finger seines Herrn finden, um ihn mit dem Toten zu bestatten. Nur so kann dessen Seele Ruhe finden. Neunundvierzig Tage bleiben Ren für seine Mission, die ihn zu einem britischen Arzt und zu der Tänzerin Ji Lin führt. Doch die Suche ist gefährlich: Ren und Ji Lin geraten in eine Welt von Aberglaube, Liebe und Verrat. Und in eine Serie mysteriöser Todesfälle…

Yangsze Choo, Nachttiger CoverWie ihr wisst, horche ich bei Neuerscheinungen aus dem asiatischen Raum immer auf, und so musste ich Yangsze Choos „Nachttiger“ natürlich lesen. Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte, durchzogen von chinesischer Mythologie, und diesbezüglich wurde ich auch nicht enttäuscht! Wir als Leser werden Zeuge von zwei Leben, die sich unweigerlich aufeinander zu bewegen, die nichts und doch irgendwie alles miteinander verbindet. So erleben wir zum einen die Geschichte von Ren, dessen verstorbener Master ihn vor seinem Ableben darum gebeten hat, seinen Finger wiederzufinden, damit sein Körper im Ganzen beerdigt werden kann. Zum anderen führt uns der Weg in eine andere Ecke des historischen Malayas, wo wir die junge Ji Lin begleiten, die neben der Schneiderlehre als Tanzhallenmädchen arbeitet, um die Mahjongg-Schulden ihrer Mutter abzubezahlen – ohne, dass es jemand erfahren dürfte, denn alle sind sehr konservativ und wollen eigentlich nur, dass Ji Lin sich einen reichen Mann sucht und Hausfrau wird. Doch mit solchen Ansichten will die junge Frau nichts zu tun haben, denn sie möchte Krankenschwester oder aber Lehrerin werden. Ihr Leben erscheint festgefahren, bis sie auf der Arbeit durch einen merkwürdigen Tanzpartner unverhofft in den Besitz eines vertrockneten Fingers gelangt…

Malaya mit seiner Mischung aus Malaien, Chinesen und Indern ist eine Welt voller Geister; eine Spiegelwelt mit bizarren Regeln.

„Nachttiger“ sprudelt über vor lauter Mythologie und Brauchtümern einer für uns weit entfernten Welt, die nicht immer nachvollziehbar waren oder logisch erschienen. Yangsze Choo hat jedoch einen ausgezeichnet Job gemacht, dem Leser diese unbekannten Riten näherzubringen. So war ich doch das gesamte Buch über sehr angetan von dieser fremden Welt, der Exotik und der Kultur. Die Tatsache, dass der Glaube an eine rastlose Seele so stark ist, dass um jeden Preis alle entfernten Organe oder amputierten Körperteile wieder zum Körper zurückgeführt werden müssen, fand ich sehr verrückt. Sollte dies nicht geschehen, so käme die Seele nicht zur Ruhe und würde auf ewig auf der Erde festsitzen. Dann gibt es wiederum Gestaltwandler; Tiger, die sich in Menschen verwandeln und umgekehrt, sogenannte Keramat, in den meisten Fällen an einem fehlenden Finger bzw. einem verkrüppelten Fuß zu erkennen… Als in Rens Gegend eine Reihe Morde verübt wird und die Opfer in Stücke gerissen gefunden werden, breitet sich schnell das Gerücht aus, dass dies ein Keramat sein muss. Ob die ruhelose Seele seines alten Masters sich in einen Tiger verwandelt und Menschen tötet? Die 49 Tage, die Ren Zeit dafür hat, den Finger aufzutreiben, rinnen ihm wie Sand durch die Finger.

Man fiebert wirklich ab der ersten Seite mit Ren mit und hofft, dass er den Finger bald zurück zum Master bringen kann. Sowohl er als auch Jin Li sind mit den ganzen Bräuchen verbunden, beide sind auf ihre Art dem Übernatürlichen sehr zugänglich. So spürt Ren die Nähe seines verstorbenen Zwillingsbruders immer dann, wenn er sich auf der richtigen Fährte für seine Suche befindet, ihm stellt sich alles auf, seine „Schnurrhaare“, wie er es bezeichnet, schlagen Alarm. Jin Li hingegen ist dem Übersinnlichen nur nachts verbunden, und zwar durch eine merkwürdige Traumlandschaft, die sie stets bereist, und die ihr eine merkwürdige Verbindung aufzeigt, die sie so letztendlich zu Ren führt.

Diese skurrile Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die Charaktere sind wirklich detailliert und alles – die Umgebung, die Geschichte an sich und der Einfluss von Aberglauben und Tradition, alles hat mir wirklich Spaß gemacht. Doch leider gab es in diese Buch einen ganz großen Wermutstropfen, und das ist Jin Lis Beziehung zu ihrem Stiefbruder, die unerwartet ins kitschige umgeschlagen ist. An diesem Punkt der Story angelangt, machte mir „Nachttiger“ plötzlich sehr viel weniger Freude und ich hatte nicht übel Lust, es abzubrechen. Doch die Neugier auf die „Auflösung“ trieb mich voran, sodass ich diesen dicken Wälzer dann doch noch beendete.

Welche Gefahren dort draußen im Dschungel wohl lauern? Ob der alte Doktor tatsächlich dazu verdammt ist, für immer in diesen grünen Weiten umherzuschweifen, gefangen in der Gestalt eines Tigers?

Die chinesische Mythologie fand ich außerordentlich gut aufbereitet, sodass sogar jemand wie ich, der so gar keine Ahnung davon hat, etwas damit anzufangen wusste. Besonders spannend fand ich die Tatsache, dass es bei Chinesen üblich war (oder immer noch ist?), Leichen sieben Jahre nach dem Tod auszugraben, die Knochen mit Wein zu waschen und das Skelett auf Vollständigkeit zu überprüfen. Mit dieser sogenannten Knochenlese konnten die Hinterbliebenen also posthum noch dafür sorgen, dass die Seele des Verstorbenen weiterziehen kann. Auch die Tatsache, dass Chinesen eine Aversion haben, jemanden aus dem Schlaf zu reißen, hat einen interessanten Hintergrund: Sie haben Sorge, dass die Seele sich vom Körper lösen könnte. Oder der Glaube, dass Zwillinge in ihrem vorherigen Leben ein Ehepaar waren, die es nicht ertragen konnten, nach der Wiedergeburt getrennt zu werden… Ich könnte noch eine ganze Weile fortfahren, aber zum Glück gibt es im Anhang dieses Buches noch einige interessante Seiten zum chinesischen Aberglauben.

Fazit: Eine wirklich skurrile Prämisse und eine ferne Kultur haben mir Lust auf mehr gemacht und ich habe „Nachttiger“ auch nahezu verschlungen, bis… nun ja, bis es zu dieser Liebesgeschichte kam. Meiner Meinung nach wäre das Buch auch perfekt ohne diese ausgekommen und es hätte an nichts gefehlt. Wer gerne in fremde Länder abtaucht, den Riten, Bräuche und Aberglaube ebenso faszinieren wie mich, der findet hier eine sehr spannende Lektüre – aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!

 

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Wunderraum Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Yangsze Choo / Nachttiger / Gebundenes Buch, 568 Seiten / ISBN: 978-3-336-54807-1 / Erschienen am 14.10.19 / zur Verlagsseite

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asiatische LiteraturRezensionsexemplarRomanWunderraum Verlag

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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