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Rezension

Young-ha Kim: Aufzeichnungen eines Serienmörders

Young-ha Kim: Aufzeichnungen eines Serienmörders
Ein kurzweiliges Buch über Demenz, den Beschützerinstinkt und was es heißt, es Mensch zu sein.

 

Tierarzt Byongsu Kim (70) ist »pensionierter« Serienmörder. Er verbringt seine Zeit damit, Klassiker zu lesen und Gedichte zu schreiben. Kurz nachdem er in seinem Viertel einem Mann begegnet, den er als seinesgleichen erkennt, wird bei ihm beginnende Demenz diagnostiziert. Um seine Tochter zu beschützen, plant der alte Mann, mit seinem schwindenden Gedächtnis kämpfend, einen letzten Mord.

Young-ha Kim, Aufzeichnungen eines Serienmörders CoverWer mich kennt, weiß, dass ich keine Neuerscheinung aus dem cass Verlag verpassen darf. Und so war es auch diesmal: Kaum flatterte die Frühjahrsvorschau in meinen Briefkasten, habe ich mich in dieses Buch verliebt. Dem kurzen Klappentext könnt ihr bereits entnehmen, dass Demenz in Young-ha Kims „Aufzeichnungen eines Serienmörders“ ein zentrales Thema ist. Unser Protagonist, Byongsu Kim, wird immer vergesslicher. Um sich später erinnern zu können, schreibt er seinen Alltag und auch Teile seines bisherigen Lebens in einem Tagebuch nieder. Immer häufiger müssen aber auch im Haus verteilte Notizzettel und ein Aufnahmegerät aushelfen. Die Nachrichten verbreiten derweil Angst und Schrecken, weil ein Serienmörder sein Unwesen in seiner Wohngegend treibt. Byongsu ist sich nicht sicher: War er es, der die jungen Frauen ermordete? Die Überlegung ist nicht abwegig, schließlich war er selbst vor 25 Jahren noch selbst ein Serienmörder. Doch als er einem Mann hinten auffährt und mit ihm einige Worte wechselt, wird ihm klar, dass nicht er der Mörder ist, sondern ebendieser Mann der Täter sein muss. Zu allem Übel stellt ihm seine Tochter Unhi diesen Bösewicht noch als ihren Freund vor! Er muss etwas unternehmen. Und so kämpft Byongsu gegen das Vergessen an, versucht, seiner Erinnerungen Herr zu werden und Jutae Park zu töten. Doch dies ist leider leichter vorgenommen als ausgeführt, denn Park scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein und zu allem Überfluss wird sein Kopf immer nebliger…

Siebzig Lebensjahre. In der Rückschau habe ich das Gefühl, vor dem schwarzen, aufgerissenen Maul einer Höhle zu stehen. Bei dem Gedanken an den Tod fühle ich nichts, aber beim Blick auf die Vergangenheit wird es in mir dunkel und eng.

Dieses kleine Buch zähle ich jetzt schon zu meinen Jahreshighlights, denn dem Autor ist es hier so unglaublich gut gelungen, die fortschreitende Altersdemenz von Byongsu Kim darzustellen. Der cass Verlag hat dazu noch das Übrige getan, denn unter dem Schutzumschlag sind Satzteile aus dem Roman zu lesen und wer genau hinschaut, erkennt auch, dass die Seitenzahlen wie Byongsus Erinnerungen gegen Ende immer blasser werden. Toll! Young-ha Kim hat unseren Protagonist aber auch wunderbar rund gestaltet und man fiebert bis zum Ende des Buches mit Byongsu mit, dass er seinen Plan noch umsetzen kann, dass er es schafft, seine Tochter vor Park zu beschützen, bevor sein Gedächtnis vollends aufgibt. Byongsu beschäftigt sich aber nicht nur mit dem Vorhaben, Park umzubringen, sondern gibt dem Leser auch wertvolle Einblicke in den Verlauf seiner Krankheit. Man spürt förmlich, wie der Protagonist mehr und mehr verzweifelt. Und mehr als einmal denkt Byongsu darüber nach, ob ein schwer Demenzkranker sich überhaupt noch Mensch schimpfen darf, wenn er lediglich noch seinen Grundbedürfnissen nachgehen kann:

Verliert man das „Vergangenheitsgedächtnis“, weiß man nicht mehr, wer man ist. Verliert man das Zukunftsgedächtnis, verharrt man für immer in der Gegenwart. Welchen Sinn hat die Gegenwart, wenn es weder Vergangenheit noch Zukunft gibt? Doch was will man machen? Wenn die Schienen unterbrochen sind, muss der Zug eben anhalten.

Byongsu geht also durchaus philosophischen Gedanken nach und versucht nebenher, den Verlauf seiner Krankheit mit allen Mitteln zu verlangsamen. Der Erzählstil ist dabei (wie man es von japanischer Literatur kennt) abgeklärt und nüchtern. Im Vergleich zu blumigeren Romanen mag das vielleicht schroff wirken, doch genau das liebe ich.

Fazit: Ein besonderes Buch. Young-ha Kim ist hier ein besonderer Spagat gelungen, denn oftmals schlagen Bücher über Demenzkranke schnell ins Deprimierende um. Dies ist hier grundsätzlich zwar auch der Fall, allerdings mischen sich hier Krimi-Elemente darunter. Der Tagebuch-Stil mit den kurzen Abschnitten lässt die Seiten zudem dahinfliegen und ehe man sich versieht, ist Byongsus Geschichte auch schon zu Ende. Wer japanische Literatur mag, kommt wohl nicht an diesem Roman vorbei! Für alle anderen könnte „Aufzeichnungen eines Serienmöders“ ein guter Einstieg sein.

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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom cass Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Young-ha Kim / Aufzeichnungen eines Serienmörders / cass Verlag / Gebundenes Buch, 152 Seiten / ISBN: 978-3-944751-22-1/ Erschienen am 18.02.20 / zur Verlagsseite

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asiatische Literaturcass VerlagKurzrezensionRezensionsexemplar

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Hi, ich bin Tina, eure Lese-Patrouille! Mit meinem Blog möchte ich euch tolle Bücher, Games und vieles mehr vorstellen. Über meine Aktion „Lesen außerhalb der Komfortzone“ schlage ich mich querbeet durch die Bücherwelt und bringe das ein oder andere literarische Leckerli mit. Mein Steckenpferd ist jedoch die (ost)asiatische Literatur.

Natürlich sichte ich für euch aber auch die frischesten Novitäten im Bereich der Gegenwartsliteratur und stelle euch sowohl Video- als auch analoge Spiele oder auch Spannendes rund um das Thema Lifestyle vor.



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