Ihr Lieben!
Dieses Jahr hat für mich bisher nicht das Beste im Sinn, denn nach dem etwas unschönen Januar ging es im Februar weiter und ich war letzten Endes dreieinhalb Wochen ausgeknockt daheim. Jetzt, zum März hin, befinde ich mich aber wieder auf dem aufsteigenden Ast und freue mich, dass ich wieder am Laptop sitzen und Blogposts schreiben kann. Im Laufe des Monats habe ich ein bisschen mit der Diktierfunktion am Handy herumprobiert, aber wirklich Aufwand hat das mir leider nicht gespart. 😀 Wer Tipps dafür hat, gerne her damit! Jetzt aber mal zu meinen gelesenen Büchern. Das sind diesmal nämlich ein paar mehr als sonst (3,5 Wochen sind – auch wenn eingeschränkt und schmerzhaft – immer noch 3,5 Wochen mit viel Lesezeit).
Gelesen
- Peter Keglevic, Wolfsegg 5/5
- Hiroko Oyamada, The Factory 2/5
- Agustina Bazterrica, Wie die Schweine 3,5/5
- Hugh Amano, Ramen für alle! 5/5
- Junji Ito, Uzumaki 2,5/5
- Tanya Tagaq, Eisfuchs 3/5
- Jasmin Schreiber, Marianengraben 5/5
- Maja Lunde, Die Letzten ihrer Art 4/5
- Matthew L. Tompkins, Die Kunst der Illusion 4,5/5
- Maria Engstrand, Code Orestes 4/5
- Gengoroh Takame, My brother’s husband 5/5
- Shion Mura, The great passage 3,5/5
Im Januar habe ich ja schon mal ein paar Blicke in Matthew L. Tompkins‘ „Die Kunst der Illusion“ geworfen, im Februar hatte ich dann endlich die Ruhe, es zu beenden – und das auch noch in einem Rutsch! Dadurch, dass der Text immer mit Seiten voller Fotos, Illustrationen und dergleichen unterbrochen wurde, ging das auch ziemlich flott. Und auch andere Bücher, die bereits ein wenig vor sich hingestaubt haben, wurden aus ihrem traurigen Dasein erlöst – so etwa Maja „Die Letzten ihrer Art“ oder „Wolfsegg“ – was ich im Endeffekt auch nicht bereut habe, eher im Gegenteil! Beides waren sehr tolle Bücher.
Auch „Marianengraben“, das ich im Zuge einer Bloggerjury Leserunde erhalten habe, hat mein Herz im Februar erwärmt. Eine wunderbare Geschichte, zu der ihr bestimmt bereits zahlreiche Besprechungen gelesen habt (meine folgt).
Und, nachdem ich es mehrfach bei Instagram gesehen habe, kam ich einfach nicht am Horror-Kultklassiker „Uzumaki“ vorbei, ein ziemlich dicker Klotz von Manga (650 Seiten). Wer mich kennt, weiß, dass ich ein ziemlicher Angsthase bin (nachdem ich „Heredetary“ gesehen hatte, habe ich bspw. alle Ecken des Zimmers andauernd gescannt). Und deshalb war ich auch froh, dass „Uzumaki“ keinen klassischen Horror bietet, wie wir ihn aus dem Kino kennen, sondern eine Mischung aus ekligen und surrealen Bildern, die mich, je weiter die Lektüre voranschritt, immer weiter kalt gelassen haben. Gut, das Buch ist aus den 90ern und wohl ziemlich nischig, trotzdem hat es mich etwas enttäuscht. Schade!
Was macht der SUB?
Leider nicht viel. Ich habe leider kein Buch für meine Bingo-Karte gelesen.
Neu im Bücherregal
Die lange Zeit daheim war leider auch eine Zeit des Büchershoppens, wie ich gestehen muss. Zwar habe ich wirklich einiges, was eingezogen ist, direkt weglesen können, aber ein bisschen was hat sich dann trotzdem angesammelt. Dazu gekommen sind einige Bücherneukäufe (unter anderem das Buch für den Komorebi Book Club), Eine Bestellung von Rebuy und eBay, ein Oxfam-Fund, Tauschticket und auch einige Rezensionsexemplare. 18 Bücher sind eingezogen, wovon ich 8 bereits gelesen habe. Immer noch satte +10 für den SUB – ohje!
Angelesen
Im Februar angefangen und gestern im Bett auf den letzten Seiten schlapp gemacht habe ich „Unter der Haut: Eine literarische Reise durch den Körper“, das Essays vieler verschiedener Autoren zu jeweils einem Organ von uns enthält. Geworben wird natürlich mit den bekannteren Namen wie Naomi Alderman oder Philip Kerr. Es liest sich bisher (das ändert sich auf den letzten 30 Seiten vermutlich nicht mehr) unglaublich gut, alle Essays bis auf eins haben mir sehr gut gefallen und ich habe so(!) viel markiert.
Weiterhin habe ich noch Quifan Chens „Die Siliziuminsel“ begonnen, bei dem ich mich aktuell auf Seite 206/476 befinde – also fast die Hälfte bereits gelesen habe. Ich bin optimistisch, dass ich es im März beenden werde (auch, wenn ich immer noch nicht richtig drin bin).
Komorebi Book Club
Auch diesen Monat habe ich wieder ein Buch gemeinsam mit dem Komorebi Book Club gelesen. Diesmal Shion Muras „The Great Passage“, eine Geschichte über die Wörterbuch-Abteilung eines Verlags, die ein neues, zeitgemäßes Wörterbuch von Grund auf schreiben will. Was da eine Arbeit rein fließt, wie besessen von Wörtern die Mitarbeiter des Wörterbuch-Teams sind (und sein müssen), zeigt der Autor ganz brillant. Wir verfolgen mehrere Charaktere und ihren Arbeitsalltag im Verlag, was mal mehr, mal weniger spannend ist. Das Buch hat nur 200 Seiten, jedoch ein etwas größeres Format als herkömmliche Taschenbücher, weshalb es mir länger vorkam. Teilweise hat sich die Geschichte etwas gezogen, doch als Leser nimmt man vieles mit, vor allem diverse Eigentümlichkeiten von der japanischen Sprache, die ganz spannend waren. Im Endeffekt muss ich aber leider gestehen, dass mich das Buch nicht 100%ig abgeholt hat, es hat irgendwie einfach nicht gefunkt. Ich habe jedoch gesehen, dass es hierzu sowohl einen Film als auch eine Anime-Serie gibt, in die ich wohl mal reinschauen werde.
Und sonst so?
Während meiner Zeit daheim habe ich natürlich nicht nur gelesen, sondern (neben Physiotherapie und zahlreichen Arztbesuchen) auch Netflix geschaut. Da haben es mir im Februar zwei Serien besonders angetan: W – Between Two Worlds und My Holo Love! Beides K-Dramen, die ein wenig in Richtung SciFi/Fantasy gehen. Bei ersterem findet eine Frau heraus, dass die von ihrem Vater gezeichnete Comic-Welt genauso real ist wie unsere – und es entwickelt sich nicht nur eine Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Protagonisten (natürlich), sondern auch ein spannender Plot mit endlos vielen Twists und Turns. Leider war mir die Serie mit 16 Folgen à 1 Stunde ein wenig zu lang.
Mit 12 Folgen à 1 Stunde nur minimal kürzer (trotzdem als Miniserie angeteasert) war „My Holo Love“. Hier kommt eine Frau mit Gesichtsblindheit zu einer Brille, mit der sie Zugang zu einem holografischen Assistenten hat. Zwischen den beiden entspinnt sich eine Freundschaft und (wer hat’s geahnt) auch mehr. Doch dann tritt auch noch der Entwickler von Holo in ihr Leben, der ihn nach sich selbst modelliert hat, und die Verwirrung ist groß. Nebenher gibt es auch noch diverse Konkurrenz-Geschichten, Versuche, Holo zu stehlen, und Irrungen und Wirrungen. Ich bin noch nicht ganz durch, bin aber sicher, dass ich danach erst einmal eine Pause von Kitsch-Trash brauche. 😀
Dann habe ich auch noch die Chance genutzt und einen der seltenen Screening-Termine von „The Farewell“ wahrgenommen. Samstagabend, ein mauscheliges Kino und ein wahnsinnig schöner Film. Ein chinesisches Familiendrama, das sich mit der Tradition auseinandersetzt, dass älteren Menschen mit unheilbaren Krankheiten ihre Diagnose verschwiegen wird, um ihre letzten Tage noch angenehm zu gestalten.
Im Februar war ich auch bei einem Konzert, und zwar endlich(!) bei Time for T. Nachdem ich die beiden letzten Jahre immer Karten gekauft hatte, aber aus verschiedensten Gründen nicht hingehen konnte, war ich sehr happy, dass es diesmal geklappt hat – wobei ich auch sehr froh war, dass es Sitzplätze gab. Das Ganze fand in einem Tonstudio statt und war demzufolge sehr kuschelig. Wer die Band noch nicht kennt, sollte definitiv mal reinhören. ♥