Hallo allerseits und willkommen zu meinem Jahresrückblick!
Mit diesem Post möchte ich mir die Zeit nehmen und das vergangene (Lese-)Jahr Revue passieren lassen. Es ist viel passiert und alles in einen Post zu quetschen wird schwer, aber ich werde es versuchen! Zum Einen habe ich ja im Dezember 2016 angefangen, „richtig“ zu bloggen, also Zeit und Geld in dieses kleine Herzprojekt zu stecken und kurz nach der FBM bin ich dann auch von WordPress.com zu einem selbstgehosteten WordPress.org umgezogen – ein Schritt, der ziemlich zeitintensiv war, denn es musste nicht nur der Content rüber, sondern auch das Design musste erst mal gebaut werden. Und dann gab es plötzlich überall Bugs. Bis jetzt ist der Blog nicht fehlerfrei, aber dennoch bin ich sehr glücklich über meinen Umzug. Auf der Buchmesse hatte ich auch das Glück, einige wahnsinnig tolle Menschen kennenzulernen, die mir besonders ans Herz gewachsen sind, besonders, da ich seit meinem Umzug nach Hessen Ende 2016 noch niemanden kannte. Ich habe mich sehr wohl gefühlt mit euch! Aber auch meine erste FBM war ein Fest: überall Bücher und vor allem Menschen, die dieselben Interessen haben wie ich! Da ich privat keine Buchblogger kannte, war dieses Erlebnis einfach nur überwältigend für mich. Danke für diese tolle Zeit! Ich schicke ein paar Herzchen an Britta, Sophia, Silke und Sandrine rüber!
Doch das Jahr bestand (leider) nicht nur aus Buchmesse, sondern natürlich auch aus Büchern (Arbeit, Hobbys etc. bleiben mal außen vor. 😉 )! Und dieses Jahr hatte ich das Gefühl, vor lauter Neuerscheinungen überrannt zu werden. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass ich mich näher mit den Verlagen und deren Programmen befasst habe und somit viel mehr spannende Bücher auf dem Schirm hatte als die Jahre zuvor. Im Vergleich dazu kommt mir mein Leseverhalten in den vorherigen Jahren so vor, als hätte ich unter einem Stein gelebt! Mit meiner Aktion Lesen außerhalb der Komfortzone habe ich mir selbst ein kleines Ziel gesetzt: mehr Vielfalt beim Lesen! Nicht nur auf die Bestseller-Liste schielen, sondern auch die Programme kleinerer Verlage beäugen und vor allem Genres entdecken, die ich sonst nicht gelesen hätte. Bisher lief es auch ziemlich gut, ich habe sehr interessante Bücher lesen können und lediglich zum Jahresende hin gab es einen kleinen Slump, als mich zwei Bücher komplett in einen Büchermuff verwandelt haben. Aber meine Lese-Vorsätze fürs neue Jahr stehen und ich möchte auch, wie im Dezember-Rückblick erwähnt, an einer tollen Aktion teilnehmen, die dem SUB und den ganzen ungelesenen Büchern im Regal den Garaus macht!
Aber nun kommt es zur einzigartigen, bunten, durcheinandergewürfelten Highlight-Bonanza! 😀 Ich habe mir im Vorfeld Gedanken gemacht, was euch interessieren, was ich erzählen könnte, welche Bücher ich euch zeige, ohne dass ihr dasselbe Buch schon zehn mal woanders gesehen habt. Meine Auswahl ist gefallen und obwohl mehrere der Bücher physisch nicht anwesend sein konnten für die Bilder, werde ich auch diese miteinbeziehen.
Welches war das Buch, das am weitesten von deinen Lesegewohnheiten entfernt war und dich trotzdem überzeugen konnte?
Ganz klar „Population Zero“ von Wrath James White aus dem Festa Verlag! Der Gedanke, dass durch die Überbevölkerung die Erde langsam, aber sicher an ihre Grenzen gerät, ist kein neuer, aber der Protagonist in diesem Buch will selbst etwas unternehmen. Als Mensch, der sich für Umweltschutz einsetzt, ist es ihm besonders wichtig und durch seine Arbeit kommt er auf die Idee, dass die Menschen sich alle sterilisieren müssten — und wenn sie das nicht wollen, hilft er eben nach… Ein Buch, das mich stellenweise aufgrund seiner expliziten Erzählweise abgestoßen, aber dennoch überzeugt hat. Einmal in den Kopf eines Menschen schauen, der immer tiefer in einen Strudel des Wahnsinns gerät.. Wow!
Welche Bücher haben dich am meisten überrascht – sowohl positiv als auch negativ?
Die größten Überraschungen kamen erst in den letzten Zügen des Jahres. Margaret Atwoods „Der Report der Magd“ war so hochgelobt und wurde so gefeiert und auch die Serie hat mich überzeugen können, trotzdem hat es mit dem Buch nicht gefunkt. Ich hatte mir das Erscheinen einer neuen Auflage im Piper Verlag zum Anlass genommen, mir dieses Werk einmal zur Brust zu nehmen, da ich eigentlich gerne Dystopien lese und dieses Genre für mich selten enttäuschend war. Doch leider hat es nicht „Klick“ gemacht. Das Buch, das mich komplett überrumpelt hat und als positivste Überraschung des Jahres zählt, ist Matthew Quicks „Anstand“. Das im HarperCollins erschienene Buch war für kurze Zeit in aller Munde und ich hatte es schon fast wieder vergessen, doch dann hat es mich so aus den Socken gehauen und ich habe doch glatt ein paar Tränchen vergossen, weil mir der Protagonist im Laufe des Buchs trotz seiner „leicht“ rassistischen Ader doch ans Herz gewachsen ist. Wir begleiten ihn durch seinen Alltag und seine Traumata und man muss doch häufig schmunzeln, wenn wieder einer seiner besonderen Ausdrücke fällt, beispielsweise der „Wüstenbademantel“ (gemeint ist glaube ich ein Kaftan). 🙂
Welches Buch aus 2017 hat deiner Meinung nach das beste Ende?
Da kann ich nur ein Buch nennen, und das ist „Die Optimierer“ von Theresa Hannig! Wieder eine Dystopie, diesmal aber meisterhaft ausgeführt und WOW, was für ein Ende! Der Bastei Lübbe Verlag hat sich hier ein echtes Sahneschnittchen ins Programm geholt. Und es wird wohl auch eine Fortsetzung geben! Wer also dieses Jahr noch nicht genug deutsche Dystopien gelesen hat (Stichwort QualityLand), sollte einen Blick auf dieses Buch werfen! Es geht um Samson, einen „Lebensoptimierer“, wenn man das so sagen kann, sein Job ist es, Menschen den geeigneten Job zuzuweisen. Roboter erledigen bereits triviale Jobs und Menschen sollten also nur noch arbeiten, wenn sie diese Jobs besser erledigen können als ihre mechanische Konkurrenz. Als ihm eines Tages klar wird, dass er vor vielen Jahren einen schrecklichen Fehler bei einer Vermittlung begangen hat, nimmt das Elend seinen Lauf…
Welche Highlights gab es sonst noch?
Diese drei Bücher haben mich nachts wach gehalten und haben mich dieses Jahr besonders gut unterhalten: Bi Feiyu, „Sehende Hände“, Larry Brown, „Fay“, und Jaroslav Kalfar, „Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“.
Welchen Autor hast du 2017 für dich entdeckt?
Ganz klar Amélie Nothomb! Wie ich bereits in meinem Artikel zur #Buchpassion-Aktion berichtet habe, habe ich mir 2017 das Gesamtwerk Nothombs nach und nach zugelegt, nachdem ich irgendwann im Januar die „Metaphysik der Röhren“ gelesen hatte. Bisher konnte ich bereits einige Bücher lesen, bis auf zwei konnten mich auch alle begeistern. Meine Rezensionen zu Nothombs Büchern findet ihr in der Rezensions-Datenbank (oder auch unter meinem *ausnahmsweise* für diese Autorin angelegten Tag: Nothomb.
Welches Buch wolltest du 2017 unbedingt lesen, hast es aber nicht geschafft?
In den sozialen Medien hat man es überall gesehen, und als ich dank meiner neuen Büchergilde Mitgliedschaft endlich mein Exemplar in den Händen hielt, wollte ich eigentlich direkt loslesen, aber mittlerweile befindet sich eine ausgewachsene Staubschicht auf dem Buch: Die Rede ist von „Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara. Dieser Wälzer hat meine Aufmerksamkeit durch die vielen unterschiedlichen, zum Teil auch krassen Reaktionen in der Blogosphäre neugierig gemacht, doch war mein „Wälzer-Hunger“ wohl nach „4321“ von Paul Auster gesättigt.
Auf welches Buch hast du sehr hingefiebert, es aber noch nicht gelesen?
Lange schlummerte es auf meiner Wunschliste, doch als es dann im schicken Hardcover zuhause ankam, verschwand es doch schnell ungelesen in meinem Regal: „How to stop Time“ von Matt Haig. Nachdem ich „Ich und die Menschen“ gelesen und gefeiert habe und es sogar zu meinen Lieblingsbüchern zähle, war ich Feuer und Flamme für Haigs neuestes Werk. Doch bisher schlummert es auf dem SUB und wartet auf seinen großen Tag…
Welches Buch hast du 2017 endlich vom SUB befreit?
Meine Lieblingsautorin hat letztes Jahr ihr erstes Kinderbuch veröffentlicht und ich musste es natürlich pünktlich haben, war aber dann doch nicht richtig zum Lesen motiviert, weil, hach, was wenn es schlecht ist? Ein Gewinnspiel von Scarlett Thomas höchstpersönlich auf Instagram, bei dem ich zu den glücklichen Gewinnern zählte, hat mich dann doch noch zur Lektüre angestachelt. Zu gewinnen gab es eine signierte Proof Copy von Band 2, der im April erst erscheint! Dann habe ich doch flux Band 1, „Dragon’s Green“, gelesen, bevor dann „The Chosen Ones“ in der Post liegt. So weit, so gut. Band 1 habe ich erfolgreich und recht zufrieden beendet, und jetzt liegt Band 2 hier und wartet…
Welche Bücher erwartest du 2018 schon sehnlichst?
Puh, viele! Zu viele! Ich habe schon neugierig einige Verlagsvorschauen online durchgeblättert und mir ein paar Neuerscheinungen notiert, die ich unbedingt lesen muss. Dazu gehört beispielsweise Fuminori Nakamuris „Die Maske“, das sehr bald im Diogenes Verlag erscheint. Der Autor konnte mich im vergangenen Jahr mit „Der Dieb“ überzeugen und ich freue mich schon sehr auf das nächste Werk. Ebenso freue ich mich auf Maja Lundes neues Buch, „Die Geschichte des Wassers“. „Die Geschichte der Bienen“ war ja 2017 der Abräumer schlechthin, sei es um Rezensionen und Besprechungen oder die Platzierung in der Bestseller-Liste. Weiterhin erscheint auch der abschließende Band der Themis Files von Sylvain Neuvel, die mich bereits mit den vorangehenden Bänden „Sleeping Giants“ und „Waking Gods“ begeistern konnten. Im April wird die beliebte Sci-Fi-Reihe also abgeschlossen und ich bin schon äußerst gespannt, auch auf das Cover – die ersten beiden Bücher haben sowohl im Hardcover als auch im Taschenbuch des englischen Originals wahnsinnig schöne Cover! Ich habe aber außer diesen drei Titeln bereits wahnsinnig viele auf meine Liste geschrieben und hoffe, dass ich auch alle gelesen bekomme! 🙂
Ich hoffe, ihr hattet mindestens genauso viel Spaß beim Lesen wie ich beim Schreiben! Hattet ihr auch ein so wunderbares Blogger- und Lesejahr?
Amelie Nothomb liebe ich auch sehr. Und bei mir hat es damals auch mit „Metaphysik der Röhren“ angefangen.
Ich habe ja die Vermutung, dass uns Only Human von Sylvain Neuvel nochmal ordentlich durchschütteln wird… bin fast schon traurig, dass die Themis Files damit beendet sind.
Ein schönes (Lese-)Jahr 2018 wünsche ich dir ♥
ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf das finale! ich habe schon überlegt, ob ich mir noch diese tollen hardcover kaufen „muss“.. 😀
Die Optimierer klingt super interessant! Ich möchte dieses Jahr unbedingt die eine oder andere Dystopie lesen!
das buch kann ich auch nur wärmstens weiterempfehlen! es ist mal keine typische YA-dystopie mit einem liebesdreieck, sondern endlich mal etwas „erwachsenes“ 🙂
das klingt super vielversprechend! wandert für dieses Jahr auf jeden Fall mit auf die Leseliste. and die meisten Young Adult Sachen komme ich nicht so richtig ran …
Hallo Tina,
es macht einfach nur Spaß deine Texte zu lesen, man versinkt in Worte, die man glaubt zu hören und man kann sich dabei vollkommen entspannen.
Es ist besser als Yoga!
LG